«Geht es nicht auch mit Teilnarkose?»

  15.11.2019 Vorschau

Am kommenden Dienstag, 19. November um 19 Uhr findet im im Spital Zweisimmen ein Informationsabend zum Thema «Macht Narkose dumm? Anästhesie wach betrachtet» statt. Referentin ist Dr. med. Christine Weiss.

Mit der Frage, ob sich eine Vollnarkose vermeiden lässt, ist Christine Weiss häufig konfrontiert. Für die ärztliche Leiterin der Anästhesie im Spital Zweisimmen zeigt sich ein deutlicher Unterschied zu ihrer früheren Stelle an der Universitätsklinik in Freiburg im Breisgau. «An der Uni-Klinik wollten die Patienten häufig von einer Operation einfach gar nichts mitbekommen. Im Spital Zweisimmen wird die Narkose häufiger hinterfragt», so Weiss.

Fragen, denen sich die erfahrene Medizinerin gerne stellt. Denn nach fast 20 Jahren am Uni-Spital ist sie mit den Möglichkeiten und Risiken von Narkosen bestens vertraut. So liessen sich Narkosen heute viel besser steuern und Nebenwirkungen durch ergänzende Medikamente besser beherrschen als noch zu ihrer Zeit als Assistenzärztin direkt nach dem Studium.

Nüchtern betrachtet also eine klare Sache? «So einfach ist es auch nicht», schmunzelt Weiss, denn welche Art von Betäubung in Frage kommt, hänge von vielen Faktoren ab. Ist die Vollnarkose aber angezeigt, taucht neben sachlichen Fragen und Vorbehalten häufig noch ein anderes Problem auf: «Wer sein Leben lang für sich selbst und andere Verantwortung übernommen hat, tut sich manchmal schwer damit, bei einer Narkose jegliche Kontrolle abzugeben. Das erfordert viel Vertrauen in den Arzt und seine Fähigkeiten», so Weiss weiter.

Vertrauen, das sich die Medizinerin in Gesprächen mit jedem einzelnen Patienten aufs Neue erarbeiten muss. Und für das sie auch am Vortrag vom 19. November im Spital Zweisimmen unter dem provokanten Titel «Macht Narkose dumm?» werben will. (Siehe Inserat).

ARMIN BERGER


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