«Z Visite» mit Robert Schneiter

  22.11.2019 Schweiz

Der traditionelle Abendhöck des Saanervereins Bern im Schlossgut in Münsingen wurde dieses Jahr von 20 «Heruntergekommenen» besucht, diesmal auch vom Präsidenten Heinrich Welten, der ausnahmsweise nicht in tropischen Gefilden weilte.

Unter dem Thema «Z Visite: zu Besuch in malerischen Dörfern und Städtchen der Schweiz» berichtete Pfarrer Robert Schneiter in abwechslungsreicher Form mit Fotos und Kommentaren, eingestreuten Bibeltexten oder Inschriften – auch etwa einem Witz – zu 24 speziellen Orten. Der Einstieg mit einem Panoramabild mit zwei Dutzend Alphörnern versprach ein harmonisches Ganzes. «Wer alle Orte kennt, bevor ich die Ortstafel zeige, erhält eine Schokolade!», so Schneiter. Und wir staunten, wie Bernhard Mösching, von seinen ausgedehnten Velofahrten her, Ort um Ort richtig erkannte – bis er bei Corippo strauchelte. Mit einigen Angaben können die Leser und Leserinnen ihre geografischen Kenntnisse überprüfen. Die Zahlen geben am Schluss den gesuchten Ort an.

Bei Nummer 1 war das bekannte Tor aus dem Schellenursli zu erkennen, bevor in Sils Maria das bekannte Hotel Waldhaus zu sehen war, wo auch Nietzsche eine Zeit lang gelebt hatte. Die Bilder bei Nummer 2, mit dem grössten Edelkastanienwald und bekannt durch den Maler Segantini, wurden von den meisten erkannt. Zur Kirche Santa Maria del Sasso, oberhalb vom Morcote, zitierte Robert Schneiter: «Wenn man seine Ruhe nicht selbst findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen.» Die Uferpromenade und die Gässchen der tiefstgelegenen Ortschaft der Schweiz auf 196 m ü.M. (Nummer 3) verliessen wir, um die kleinste Gemeinde in Nummer 4 zu besuchen, wo nur noch elf Personen ständigen Wohnsitz haben. Typisch die Walliserhäuser mit ihren Speichern auf der deutschsprachigen Nummer 5, welche im 13. Jahrhundert von den Walsern besiedelt worden war. Ohne Drohne wurde das Dorf Simplon von der Gegenseite fotografiert. Ja, unser Referent bestieg mehrmals wohl mühsam geeignete Standorte, um uns ein Luftbild zu zeigen. Grimentz mit den vielen Zweitwohnungen, Greyerz – allerdings von einem Standort aufgenommen, der uns das Schlossareal nicht leicht zu bestimmen half – zeigte die reichhaltigen Fassaden. Unter einem Giebel mit Kruzifiken und Engeln befindet sich nicht etwa ein Gottesshaus, sondern ein Souvenirladen. Jetzt weiter in die Westschweiz zur Nummer 6 mit den schönsten romanischen Bauten um die Kirche herum und wo das rote Haus von Katharina von Arx steht. Die Nummer 7 verbinden wir mit dem Absinthverbot von 1908. Die «Grüne Fee» ist allerdings heute wieder legal erhältlich. Der Bahnhof von Saint-Ursanne sei etwas abgelegen, erklärte der Vortragende. Und so hätte ein Deutscher zwei Männer höflich nach dem Weg gefragt und keine Antwort erhalten. Er habe es auf Französich versucht. Schweigen. Englisch, Italienisch. Erfolglos. So sei er von dannen gezogen. Der erste Mann meinte: «Sprachen kann er, das muss man ihm lassen!» Der zweite: «Aber genützt hat es ihm nichts.» Dazu das Reklamebild aus dem Fernsehen zum Appenzellerkäse, das allen bekannt sein dürfte. Weitere Illustrationen, gemischt mit Blumen, Katzen oder Schafen zu Laufenburg mit der ältesten Brücke, Marthalen mit den Fachwerkhäusern, der gedeckten Holzbrücke über den Rhein bis zur Nummer 8. Der Dorfplatz von Trogen mit dem Kinderdorf Pestalozzi, den erdbeerroten Häusern um den Landsgemeindeplatz von Nummer 9. Weitere schönste Dörfer wie Gersau SZ, Menzburg LU und Signau, bevor wir uns am Bielersee beim Zugang zur St. Petersinsel bei Nummer 10 einen Weissen genehmigen. Und als wohl schönster Ort gilt in den Schlussfotos die Nummer 11 mit der Kirche, den Fresken, dem Viehmarkt und der autofreien Gasse.

Das Schlusszitat von Kurt Rose – «Dass Erde und Himmel dir blühen, dass Freude sei grösser als Mühen, dass Zeit auch für Wunder dir bleib und Frieden für Seele und Leib!» – rundete diesen hervorragenden Spaziergang durch die Schweiz ab.

SAANERVEREIN BERN, WILLY U. LOOSLI

Lösungen: 1. Guarda; 2. Soglio; 3. Ascona; 4. Corippo; 5. Bosco Gurin; 6. Romainmôtier; 7. Môtiers; 8. Diessenhofen; 9. Appenzell; 10. Erlach; 11. Saanen.


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