Führungswechsel im Schachklub Simme

  01.11.2019 Nachbarschaft

Im Zeichen der Veränderung stand die diesjährige Hauptversammlung des Schachklubs Simme am 26. Oktober in Zweisimmen. Vor allem, weil Präsident Beat Stucki nach 16 Jahren seinen Platz für Simon Künzli frei machte. Eine lange aber auch erfolgreiche Zeit, in der Stucki vor allem in der Schüler- und Jugendarbeit Akzente setzte.

Neben der Förderung von starken Nachwuchsspielern, die in den Mannschaften des Vereins oder als Einzelspieler an Wettkämpfen teilnehmen, konnte Beat Stucki auch vielen jungen Simmentalern die Freude am Freizeitschach nahebringen. Und das möchte er, nunmehr als Vizepräsident, auch weiterhin tun.

Auch Neu-Präsident Künzli ist in die Jugendarbeit des Vereins eingebunden: «Als meine beiden Söhne anfingen, sich für Schach zu interessieren, war die Schülergruppe schon recht gross und kaum noch durch eine einzelne Person zu betreuen», erinnert er sich, und übernahm kurzerhand selbst Traineraufgaben. Bleibt also alles beim Alten? «Sicherlich nicht!», lacht Künzli. Denn den vielen jungen Spielern stehen inzwischen verhältnismässig wenig Erwachsene gegenüber. Eine neue Herausforderung für den Verein, der sich Künzli stellen will: «Bei uns ist jeder willkommen, der Schach spielen möchte. Auf jedem Niveau und in jedem Alter», betont er dabei.

Eine weitere Veränderung wird es bei der Mannschaftszusammensetzung in der Schweizer Mannschaftsmeisterschaft geben. Stellten die Vereine Simme und Schachclub Saanenland in der Vergangenheit eine gemeinsame Mannschaft, so wird in der nächsten Saison jeder Verein eine eigene Mannschaft an die Schachbretter schicken. Obwohl es auf den ersten Blick nicht so scheint, ist das eine erfreuliche Entwicklung: «Beide Vereine haben zur Zeit genug Spieler, um die Mannschaften zu füllen», so Präsident Künzli. Da sei es besser, zwei Mannschaften zu melden und dem Nachwuchs mehr Einsatzmöglichkeiten zu geben. An der Kooperation der Vereine wird sich hingegen sonst nichts ändern, zumal ohnehin etliche Schachspieler der Region Mitglied in beiden Vereinen sind.

Bei so vielen Veränderungen gerieten andere Punkte fast zur Nebensache: Wirtschaftlich ist der Verein gut aufgestellt und sportlich konnten die Turnierspieler des Vereins Erfolge im Einzel und in den Mannschaften erringen. Simon Künzli überschritt bereits Ende 2018 die Marke von 2100 Elo-Punkten und auch Jan Schmocker erreichte einen neuen Elo-Bestwert von 1868 Punkten. Wenig überraschend gewannen die beiden auch die Vereinsmeisterschaft, Künzli bei den Erwachsenen, Schmocker, Zweiter in der Gesamtwertung, sicherte sich den Juniorentitel.

In den Mannschaftswettbewerben konnte die Oberländische Mannschaftsmeisterschaft erneut gewonnen werden, in der Schweizer Gruppenmeisterschaft erreichte Simme 1 einen Gruppensieg in der 2. Regionalliga, verlor aber das Aufstiegsspiel gegen den Schachclub Kirchberg. In der Schweizer Mannschaftsmeisterschaft erreichte das gemeinsam mit dem Schachclub Saanenland aufgestellte Team einen hervorragenden 2. Platz in der dritten Liga und wird gegen den SK Thun um den Aufstieg spielen – allerdings nur mit Aussenseiterchancen. Und wenn es doch klappt mit dem Aufstieg? Künzli wird nachdenklich: «Dann müssen wir uns gut überlegen, wie wir in der nächsten Saison die Mannschaft zusammenstellen». Und vielleicht wieder einiges verändern.

ARMIN BERGER


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