Rosmarie und Christian Dubi wechseln die Perspektive: von der Verkaufstheke auf die Kundenseite. Mit Andrea Wehren als neuer Geschäftsführerin bleiben die «Chnusper-Becke» Gstaad aber in der Tradition des Familienunternehmens.

SONJA WOLF
Rosmarie und Christian Dubi standen gut 30 Jahre hinter der Ladentheke und in der Backstube und haben sich jetzt in den wohlverdienten Ruhestand zurückgezogen. Andrea Wehren vom Standort Schönried übernimmt nun auch die Leitung in Gstaad. «Es ist eine Familiengeschichte», erklärt Rosmarie Dubi im Gespräch über die gerade vollzogene Geschäftsübergabe und zeigt alte Fotos aus einem Kundenprospekt von 1999. «Es wird sich nicht viel ändern.»

Ein bisschen Familiengeschichte
Der Ursprung beider Geschäfte – in Gstaad und Schönried – gehe auf den Bäcker Gottlieb Dubi zurück, der das bekannte Dubihus in Ebnit kaufte und dessen Frau Emilie dort 25 Kinder zur Welt brachte. Jules Dubi, das vierte Kind, lernte ebenfalls Bäcker und eröffnete seine Bäckerei 1916 in Schönried. Das 25. Kind, Christian Dubi selig, lernte bei seinem grossen Bruder in Schönried den Bäckerberuf und eröffnete 1932 seine Bäckerei im Ebnit, Gstaad. Beide Bäckereien arbeiteten damals als jeweils selbständiges Unternehmen.

1941 wurde das Familienunternehmen in Schönried von Tochter Elly und Schwiegersohn Gottfried Wehren weitergeführt und im Jahr 1974 an die nächste Generation, Vreni und Ernst Wehren, übergegeben. Die Bäckerei in Gstaad wurde 1963 von Heinz und Lina Dubi übernommen. Diese wiederum übergaben die Leitung im Jahr 1989 an Rosmarie und Christian Dubi.

Ende 1998 haben die beiden Familienzweige ihre Betriebe wieder zu einem Unternehmen zusammengeführt, das damals noch «Wehren & Dubi AG» hiess. Bald darauf hat sich die Familie auf den gemeinsamen heutigen Namen «Chnusper-Becke» geeinigt.

Standort Gstaad
Mit Tochter Andrea Wehren aus dem Schönrieder Familienzweig bleibt das Unternehmen also in Familienhand. Sie wird die Geschäfte an beiden Standorten mit Unterstützung des jeweiligen Teams leiten.

Im Gespräch erinnert sich Rosmarie Dubi gerne an ihre aktive Zeit. Sie freut sich, dass sie ihre Zeit in der Bäckerei gemeinsam mit ihrem Mann Christian beginnen und abschliessen durfte und dass sie beide ihrer Philosophie, mit traditionellen Rezepten und Produkten aus der Region zu arbeiten, treu geblieben sind. Trotz der Digitalisierung, die natürlich auch in der Bäckerei Einzug gehalten hat, war das Wichtigste für sie immer der persönliche Kontakt zum Kunden und das aufrichtige Interesse an seinen Wünschen. «Andrea wird das Unternehmen in dieser bewährten Form weiterführen».