Frauenfrühstück – eine Einladung, sich auf den Weg zu machen

  05.11.2019 Saanen, Gesellschaft

Vergangenen Samstag fand im Landhaus das beliebte Frauenfrühstück statt. Nach dem stärkenden Zmorge und gemütlichem «Dorfe» wurden die Ohren gespitzt für einen Vortrag über Beziehungen. Ein Thema, das alle, Frauen wie Männer, anspricht.

DANIELA ROMANG-BIELER
Ursula Blatti holte die Anwesenden rasch ins Boot: «Beziehungen können Balsam für die Seele, aber auch Quelle der Not sein.» Da konnte jede Amen sagen. «Wir alle sehnen uns nach gelingenden Beziehungen. Genauso sind wir aber auch alle schon verletzt worden.»

«Das steht ja schon in der Bibel!»
Die Referentin aus dem nahen Simmental griff zu einem alten Buch, um die ursprüngliche Idee von Beziehungen aufzurollen: «Gott selber ist ein Beziehungsgott. Er hätte ja nicht Menschen gebraucht und wäre nicht auf sie angewiesen. Aber er sehnte sich nach Beziehung. Im Paradies lebten Gott und Mensch in sehr enger und harmonischer Beziehung, bis der Mensch Gott nicht mehr vertraute und sich ihm widersetzte. Es entstand eine Kluft zwischen Gott und dem Menschen.» Dass Gott sich weiterhin nach dem eigenwilligen Menschen sehnte, ihn immer wieder aufsuchte und leise und laut rief, das ziehe sich wie ein roter Faden durch die Bibel – «bis Gott selber zum Menschen kam und das Kreuz die Kluft überbrückte». Die Voraussetzungen für eine enge und harmonische Beziehung zwischen Gott und Mensch seien seither wieder gegeben.

«Wir können jetzt Gott wieder ‹besuchen› und vom Experten in Sachen Beziehung lernen. Wir haben die Möglichkeit, uns von Gott in die Karten schauen zu lassen und Tipps für unsere Beziehungen zu bekommen. Wenn wir ‹zurück› zu den Menschen kommen, können wir uns üben im Aufbauen und Pflegen von Beziehungen.»

«Menschen brauchen einander – obwohl sie einander täglich verletzen»
Ursula Blatti zitierte Marc Aurel: «Wir sind zur Gemeinschaft geschaffen, wie Füsse, wie Hände, wie die untere und die obere Zahnreihe.» In all ihrer Verschiedenartigkeit hätten Menschen zwei Gemeinsamkeiten: Alle wünschen sich gelingende Beziehungen – und alle wurden schon verletzt.

Die anwesenden Frauen wurden eingeladen, selber darüber nachzudenken, in welcher Form sie schon verletzt wurden. Die Lebensberaterin machte dann «gluschtig», gerade bei kleinen, alltäglichen Verletzungen, sich auf den Weg zur Heilung zu machen:
1. Stell dich dem Schmerz – Verletzung verdrängen hilft nicht! 
2. Komme mit Verletzungen zu Gott.
3. Mach dich auf den Weg der Vergebung – dabei beschenkst du dich selber am meisten!
4. Sei bereit, deinen Anteil zu erkennen und zu überdenken.
5. Suche eine Wegbegleiterin!
Nach dem ehrlichen, kurzen und bündigen Referat konnte dann jede Frau selber entscheiden, welche Tipps und Tricks sie ausprobieren und vertiefen möchte im Alltag. Sich auf den Weg zu machen, könnte sich lohnen!

CDs mit dem ganzen Vortrag können bei Therese Beetschen, Tel 033 744 89 45, bestellt werden.


ZUR PERSON

Ursula Blatti lebt in Oberwil im Simmental, ist verheiratet und zweifache Mutter. Sie ist Beraterin im psychosozialen Bereich mit eidgenössichem Diplom, Referentin und freie Autorin. Dazu ist sie Leiterin des Bildungszentrums «Christliche Begleitung und Beratung» (BCB). Auf ihrer Homepage schreibt sie über sich: «Mein Herz schlägt für Menschen und das, was in ihnen steckt. Für Buchstaben und Vogelgezwitscher, für Berge und Begegnungen. Für himmlische Momente.»

DANIELA ROMANG-BIELER

www.neueslied.ch


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