Von einem Höhepunkt zum anderen marschierte der Bergführerverein Gstaad-Lenk im vergangenen Jubiläumsjahr. Zum Abschluss präsentiert er im Museum der Landschaft Saanen einen «leuchtenden Bergkristall»: eine Ausstellung über die hiesigen Bergführer, den Verein und die einmaligen Arbeitsmaterialien von gestern bis heute.

Obmann Peter Sollberger begrüsste die zahlreichen Gäste mit einer Gedankenreise in die Berge. Er nahm sie mit auf eine Bergtour, die frühmorgens in einer Hütte startete, von Schweissperlen erzählte und mit einem hörbar fröhlichen Juchzer auf dem Gipfel endete. Mit ebenso blu,migen Worten tauchte Ehrenmitglied Armin Oehrli in die Anfänge des Bergführervereins Saanenland ein. Dieser war von Heinrich Fuhrer, Christian und Jakob Schwizgebel, Fritz Gempeler, Ernst Marti, Robert Oehrli, Emanuel Romang und Gottlieb Schopfer 1919 gegründet worden.

Oehrli gab eine abenteurliche Geschichte von Stanislaus Oehrli zum Besten: Erst Frevler, dann Wildhüter, erwischte er zwei Walliser Wilderer auf der Walliser Wispile auf frischer Tat. Sie entwaffneten und verprügelten ihn, dann sperrten sie ihn in den Schweinestall. Da er sich die Nummer der Ordonnanzwaffe der Frevler gemerkt hatte, konnten sie gefasst werden. Er selbst befreite sich laut Oehrli, indem er wie ein Dachs einen Tunnel grub.

Der ehemalige Präsident gab weitere spannende Einblick in die letzten 100 Jahre Bergführergeschichte, die in verschiedenen Artikeln in dieser Zeitung bereits besprochen worden sind. Als er auf die heutige Zeit zu sprechen kam, hielt er den Mahnfinger auf. Mit für ihn gewohnter spitzer Zunge hielt er Politiker und Touristiker an, nicht zu viel zu plagieren und wünschte den Journalisten einen weiten Horizont.

Wer sich für Alpinismus interessiert, wird von der Ausstellung im Museum begeistert sein. Sie ist sehr aufschlussreich und gleichzeitig liebevoll gestaltet.

Die Ausstellung dauert bis Mitte April 2020. Die Ausstellung «J. Krishnarmurti in Saanen» wurde bis Ostern 2020 verlängert (Öffnungszeiten jeweils Dienstag bis Sonntag, 14 bis 17 Uhr).