Zu schönes Wetter für das Sportzentrum

  13.12.2019 Gstaad, Gemeinde

«Die Zahlen widerspiegeln direkt das Wetter des Geschäftsjahres», informierte Geschäftsführer Ruedi Kunz an der Generalversammlung der Sportzentrum AG von Mittwochabend. Die Zahlen liegen leicht unter dem Budget, was auf gute Wetterverhältnisse schliessen lässt.

BLANCA BURRI
Das Restaurant Curling Pub im Sportzentrum war bis auf den letzten Platz besetzt, als Jürg Müller, Präsident Sportzentrum Gstaad AG, die Aktionäre begrüsste, welche 29’234 Stimmen der total 60’605 Stimmen vertraten. Das Aktienkapital liegt bei gut drei Millionen Franken.

Zahlen widerspiegeln Wetter
Nicht dass die Zahlen des Sportzentrums schlecht wären, aber weil es mit der Sanierung und Erweiterung stark an Attraktivität gewonnen hat, hätte man das Erreichen des Budgets erwarten können. «An einem Regentag erwirtschaften wir pro Tag einen Umsatz von 12’000 Franken und mehr. An einem sonnigen Tag nur gerade 2000 Franken», erklärte Geschäftsführer Ruedi Kunz. Sehr zur Freude aller Wintersportler und Wanderer gab es letztes Jahr – wir erinnern uns – tolle Pisten und viele Schönwetterperioden. Das hat sich direkt auf den Umsatz niedergeschlagen. Das Hallenbad verzeichnete 100’000 Franken weniger Einnahmen als budgetiert. Da die Einnahmen in der Sport Lodge, im Freibad Saanen und in der Tennishalle höher lagen, blieb der Gesamtertrag nur gerade 30’000 Franken unter Budget. Das Geschäftsjahr schliesst mit einem Minus von 86’000 Franken.

Leistungsauftrag weiterhin nötig
Dank des Leistungsauftrags nahm das Sportzentrum von der Gemeinde Saanen insgesamt 994’200 Franken entgegen. Der Vertrag umfasst die Kostenstellen Hallenbad, Freibad Saanen und Eisbahnareal. Im ersten Jahr, 2010/11, wurde mit 957’725 Franken am wenigsten ausgeschüttet – während dem Bauprozess 2017/18 mit 1’190’816 Franken am meisten. «Dieser Vertrag läuft 2020 aus und muss neu verhandelt werden», informierte Gemeinderat Hanspeter Schwenter. Als Curler forderte er die Geschäftsführung auf, bei den anstehenden Verhandlungen auch für die Kostenstelle Curlinghalle einen Beitrag zu beantragen. Klar ist, dass der neue Leistungsvertrag wiederum vors Volk kommen wird. Zu beachten gilt, dass die Sportzentrum Gstaad AG in den letzten Jahren wiederholt in Aussicht gestellt hatte, dass dieser Betrag nach der Sanierung kleiner werde. Ob dies eintreffen wird, zeigen die nächsten Jahre. Ruedi Kunz bleibt zuversichtlich: Mit der Sanierung der Wärme- und Kältetechnik im Oktober dieses Jahres erhofft er sich Einsparungen betreffend Energie. Die 610’688 Franken bilden nämlich einen immensen Ausgabeposten, den der Geschäftsführer versucht, durch geschicktes Einkaufen von Energie und eine gute Wärmedämmung die Kosten noch besser in den Griff zu bekommen.

Reibunsloser Betrieb
Dankbar ist Ruedi Kunz für den reibungslosen Betrieb der neuen Anlage. Es sei eine Freude, darin zu arbeiten, er habe tolle Mitarbeitende an der Seite, welche sich jederzeit einsetzten. Er sei froh, dass es keine schlimmeren Unfälle gegeben hat. Ein Badeunfall sei unlängst glimpflich über die Bühne gegangen. «Der Helikopter hat den Patienten nach der Reanimation einer unserer Bademeister ins Spital geflogen, glücklicherweise konnte er schon am nächsten Tag wieder nach Hause.»

Bau ist nun definitiv abgeschlossen
Als langes Projekt bezeichnete Ruedi Kunz die Sanierung und Erweiterung des Sportzentrums. Die Planung begann 2012. Es wurde im Dezember 2017 eingeweiht. Mit dem Geschäftsjahr 2018/19 konnte der Bau mit 108’490 Franken unter dem Kostenvoranschlag abgeschlossen werden. Die effektive Bausumme inklusive Vorprojektphase beläuft sich auf 24’157’509 Franken. Jürg Müller lobte die Zusammenarbeit aller Beteiligten: «So macht Bauen Spass.»

Finanziert wurde es hauptsächlich von der Gemeinde Saanen (62,1 Prozent), vom Sportfonds Beco (4,2 Prozent) und von den umliegenden Gemeinden und dem Kanton Waadt. Die Aktienzeichung steuerte 2,8 Prozent bei.

Ruth Oehrli-Pekoll für Urs Kunz
«Ich werde zwar nicht so ambitioniert schwimmen, wie mein Vorgänger Urs Kunz, aber ich freue mich auf die neue Aufgabe», sagte die Lauenerin Ruth Oehrli-Pekoll, nachdem sie mit Akklamation in den Verwaltungsrat gewählt worden war. Jürg Müller wurde für weitere drei Jahre als Präsident bestätigt. Lustig war, dass er die Hand für sich selbst aufhielt. «Nicht dass sie denken, ich wähle mich selbst, ich vertrete rund 500 Stimmen, deshalb tue ich das», lachte er. Die Generalversammlung wählte zudem Susanne Staub-Romang, Rolf Schwenter und André Reichenbach wieder.

Formelle Anpassung der Statuten
Da die Aktienkapitalerhöhung abgeschlossen ist, musste ein entsprechender Passus aus den Statuten genommen werden. Im selben Aufwisch hat Notar Claude Monnier die Statuten formell angepasst. Sie wurden ohne Fragen in globo einstimig genehmigt.

Nach der Versammlung gab es einen kleinen Imbiss aus der Curling-Pub-Küche und ein Glas Wein.


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