Schafzuchtverein Wystätt ehrt langjährige Mitglieder

  31.01.2020 Gstaad, Saanenland, Vereine

An der Hauptversammlung des Schafzuchtsvereins Wystätt (WY) wurden drei Mitglieder für ihr langjähriges Wirken im Verein geehrt.

In Abwesenheit des Präsidenten konnte Vizepräsident Kurt Jungen am 28. November 2019 in unserem neuen Vereinslokal «Stallbeizli» 15 von 23 Mitgliedern begrüssen. Leider mussten wir vom Tod eines ehemaligen und eines aktiven Mitglieds Kenntnis nehmen. In einer kurzen Zeit der Stille gedachten wir ihnen.

Ausgeglichene Rechung
Unser Schäfelerjahr beginnt jeweils am 1. November und endet am 31. Oktober. Kassier Martin Herrmann erläuterte die Rechnung. Bei einem Ertrag von Total Fr. 3864.70 und einem Aufwand von Fr. 3288.10 ergab sich ein Jahresgewinn von Fr. 576.60. Dieser Gewinn war nur dank dem gut laufenden «Schäfelerbeizli», geführt von Christine Herrmann und Helfer/innen, möglich. Ihr, ihrem Team und natürlich auch den Gästen, sei vielmals gedankt. Auf Antrag der beiden Rechnungspassatoren Gottfried Ryter und Patrick Westemeier genehmigte die Versammlung die Rechnung.

Abwechslungsreiches Berichtsjahr
In seinem Jahresbericht erwähnte der Vizepräsident die teilweise geschichtsträchtigen Delegiertenversammlungen (Oberländische, Bernische, Schweizerische). An allen drei Versammlungen haben Mitglieder der WY teilgenommen. Mit der Abwahl von unserem Berner Präsidenten Rolf Rüfenacht als Vorstandsmitglied im SSZV ergab sich eine tragische Situation: Rüfenacht legte aus Frust sein Mandat als Berner Präsident per sofort nieder.

Als Vorstandsmitglied der Schafaustellung Zweisimmen dankte Jungen den Mitgliedern vom SZV Wystätt, Daniel und Ruedi, die auch Schafe an die Ausstellung gebracht hatten. Um die Alpvorschriften gewissenhaft zu erfüllen, mussten alle Schafe ein Räude- und Klauenbad durchlaufen. Dank guter Organisation und Erweiterung des Klauenbades im «Chräwel» konnten ca. 350 Schafe am selben Tag behandelt werden. Dies sei rekordverdächtig, hielt Jungen in seinem Jahresbericht fest.

Die Schafsömmerung verlief trotz der allgemein trockenen Witterung gut. Auf der Alp Wystätt bemühte sich Schäfer Daniel Reichenbach mit einem sehr grossen Aufwand, die Fläche in Umtriebsweiden zu unterteilen. Ebenfalls richtete er Regenwasserfassungen ein, um die Schafe überall mit Wasser zu versorgen. Leider wurde ihm auch eine grosse zusätzliche Arbeit beschert mit der Bekämpfung der Gamsblindheit. Viele Schafe mussten gefangen und mit Antibiotika behandelt werden.

Am 1. September fand unser traditioneller Kegelsonntag statt. Auf Einladung folgten wir Mathieu und Angela auf die Alp La Raye in Rougemont. Es war ein herrlicher Tag. Kurz vor einem heftigen Gewitterregen traten wir die Heimfahrt an. Vielen Dank für die Organisation und die gute Verpflegung.

Der alljährliche Höhepunkt mit den Herdebuch-Schafen ist die Herbstschau. Diese fand am 26. September wieder in Saanen statt, der traditionelle Züchterabend am Folgeabend im «Stallbeizli». Es konnten wiederum einige sehr gute Resultate erzielt werden. Die bestprämierten Schafe je Kategorie werden mit einem «Tricheli» oder »Glöggli« ausgezeichnet. Diese werden wenn möglich durch einen Sponsor finanziert. Der Zuchtbuchführerin Bettina Raaflaub gebührt an dieser Stelle ein mächtiger Dank für ihren grossen Einsatz. Der Vorsitzende schloss seinen Jahresbericht mit weiteren interessanten Informationen.

Mitglieder- und Tierbeiträge
Der Vorstand schlug vor, die Mitgliederund Tierbeiträge (Fr. 25.–/Fr.4.– pro Herdebuchtier) aufgrund des guten Rechnungsabschlusses beizubehalten, die Versammlung folgte dem Antrag.

Wahlen und Mutationen
Gemäss der vom Sekretär geführten Vorstandsliste waren Präsident Christian von Siebenthal, Kassier Martin Herrmann sowie Beisitzer Mathieu Jungen infolge Ablauf der vierjährigen Amtsdauer neu zu wählen. Mit Applaus wurde das Trio für eine weitere Amtsdauer bestätigt. Den Beitrittsbegehren von Iwan Raaflaub und David Trachsel wurde einstimmig entsprochen. Leider ist David Trachsel der Einzige, der von der aufgelösten Gsteig-Olden Schafzuchtgenossenschaft beim SZV WY mitmachen will.

Die Zuchtbuchführerin orientierte über Neuigkeiten: Alle Schafe in der Schweiz müssen seit 1. Januar 2020 bei der TVD erfasst und doppelmarkiert werden. Ein Dauerbrenner ist nach wie vor die Moderhinke-Sanierung. Die neuen Richtlinien für die Rassenstandarte sind noch nicht in Kraft.

Es sei wichtig, dass die auf das Inserat hin angemeldeten Schlachtschafe dann wirklich auch aufgeführt werden, orientierte Platzkoordinator David Trachsel. Natürlich sollen die einheimischen Abnehmer vorweg berücksichtigt werden. Aber es sollten auch genügend Schlachtschafe an die Annahme kommen. Mit falschen Zahlen oder zu geringen Zahlen könnte der Standort Saanen gefährdet werden. Die Arbeit von David wurde dankend anerkannt.

Ehrungen
Als Überraschung hatte Vizepräsident Kurt Jungen Ehrungen bereit. Er überreichte Christian von Siebenthal (in Abwesenheit) für 20 Jahre als Präsident, Martin Herrmann für 20 Jahre als Kassier und Gottfried Ryter für 20 Jahre als Passator und 47 Jahre Mitgliedschaft einen schön geschnitzten Holzteller.

Der Vorsitzende bedankte sich bei allen Jubilaren für ihre langjährige Arbeit, die sie zum Wohl des SZV, früher SZG Wystätt, geleistet haben. Der Kassier dankte dem Vize für sein Engagement und die Durchführung der Hauptversammlung 2019.

RUEDI REICHENBACH, SEKRETÄR


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