Mozart-Klavierkonzert tragisch und schmerzhaft schön

  11.02.2020 Kultur

Das Konzert vom Freitag in der Kirche Saanen im Rahmen der Sommets Musicaux war sehr tiefgründig und nachhaltig eindrücklich. Die Spitzenbesetzung mit dem Pianisten Nicholas Angelich, dem «Aurora Orchestra» und dem Dirigenten Nicholas Collon sorgte für einen absoluten Höhepunkt.

LOTTE BRENNER
Die ganze Tragik, die Wolfgang Amadeus Mozart in seinem Klavierkonzert Nr. 24 in c-moll, KV 466, teilweise mit Septimensprüngen und ungewohnten Halbtonschritten zum Ausdruck bringt, wurde vom Pianisten Nicholas Angelich schmerzhaft schön wiedergegeben. Auch der wundervolle Bläserklang, der den zweiten Satz, das eindrückliche, zarte, schwermütige Larghetto, kaum zu erhellen vermag, wurde meisterhaft gespielt. Überhaupt waren das «Aurora Orchestra» und sein Meister Nicholas Collon wunderbare Partner zum sensiblen Pianisten Angelich und teilten die tiefschürfende, erschütternde Musik von Mozart in wunderbarster Weise.

Ganz zart verabschiedete sich der Pianist mit der Zugabe «Von fremden Ländern und Menschen» aus Robert Schumanns «Kinderszenen». Die naive Schlichtheit, die Angelich in die bescheidene, aber geniale Klavierliteratur legte, rundete den ersten Teil des Konzerts versöhnlich gut ab.

Doch auch die nachfolgende Sinfonie Nr. 1 in C-Dur von Ludwig van Beethoven war eine Meisterinterpretation erster Güte. Leicht und in einem einzigen Guss erfüllte sie die Kirche und führte die Zuhörerschaft in verschiedenste Szenen – schwärmerisch und voller Überraschungen. Das Orchester bewies wiederum Musikalität auf höchstem Niveau. Und nochmals traten Bläser wundervoll klar hervor. Diesmal waren es vor allem Flöte und Oboe im ersten Satz. Dieses Konzert liess nichts zu wünschen übrig – eine Rosine mehr im Rahmen der Sommets Musicaux.


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