Austern, Gulasch und Trüffelbratwurst

  10.03.2020 Gstaad, Tourismus, Event, Hotellerie / Gastronomie

Ein kleines Chalet, vier liebevoll dekorierte Gondeli, ein Pistenbully als Foodtruck und zum letzten Mal ein Spitzenkoch: Die Spezialitäten von Franz W. Faeh, Culinary Director im Gstaad Palace, bildeten den krönenden Abschluss der fünfteiligen Eventserie auf dem Eggli.

KEREM S. MAURER
Huîtres Marennes Oléron, Saucisse de veau à la truffe, Pennette vodka et homard, Potage de lentilles und Goulache hongroise. Sterneköche im Pulverschnee zaubern «Slope Food». So jedenfalls nennt man das, wenn – in diesem speziellen Fall – verführerische Speisen von Spitzenköchen zubereitet am Pistenrand serviert werden. Ein bisschen Gstaad-like muss es sein, selbst wenn man auf der Piste isst oder vielleicht gerade deswegen. Am vergangenen Samstag zelebrierten Franz W. Faeh, Culinary Director im Gstaad Palace, zusammen mit Silvio Wieland und Luca Gatti, die der Chef schmunzelnd als seine rechte und linke Hand bezeichnet, eingangs erwähnte Speisen. «Ich muss hier keine Hotdogs oder Hamburger machen, sondern Gerichte, die das Gstaad Palace repräsentieren!», erklärt Faeh. Gegessen wird entweder auf langen Holzbänken, in hübsch zurechtgemachten Gondeli oder in einem kleinen, heimeligen Chalet. Dazu gabs Live-Unterhaltung mit Akkordeonmusik. Sogar das Wetter spielte mit.

Partystimmung gehört dazu
Seit Anfang der Saison steht das Gstaad Gourmet Mobil auf dem Eggli. Quasi als Überbrückung, weil das Berggasthaus wegen Umbaus geschlossen ist. Doch warum ein umfunktioniertes Pistenfahrzeug? Wer hats erfunden? «Ein Koch aus Italien hatte die Idee dazu», weiss Guido Libera, Leiter Gastronomie und Events auf dem Eggli. In Zusammenarbeit mit der Pistenbullybaufirma Prinoth wurde das spezielle Gefährt entwickelt. Jenes in Gstaad soll zurzeit das einzige seiner Art in der Schweiz sein. «Zu einem Konzept mit Foodtruck gehört auch elektronische Musik», so Libera weiter und erklärt, dass jeweils am Wochenende ein DJ auf dem Dach des Gstaad Gourmet Mobils auflegte. Partystimmung gehört eben dazu. Ob das Eggli dafür der richtige Ort ist, müsse letztlich jeder selber für sich entscheiden, so Libera. Und: «Das Gstaad Gourmet Mobil ist bei der Mehrheit der Gäste sehr gut angekommen.» Der Gastronomieleiter, der sich augenzwinkernd selber «Master of Eggli» nennt, bilanzierte durchwegs positiv.

Pistenfahrzeug auch im Sommer
Fünfmal fanden solche Slope-Food-Events auf dem Eggli statt. Vor der Crew des Gstaad Palace verwöhnten die Spitzenköche vom Wellness- & Spa Hotel Ermitage, Le Grand Bellevue Gstaad, The Alpina Gstaad und Park Gstaad ihre Gäste. Noch bis am 15. März ist das Gstaad Gourmet Mobil auf dem Eggli. Was dann? Das umfunktionierte Pistenfahrzeug gehört der BDG (Bergbahnen Destination Gstaad AG), informiert Guido Libera, diese hätten das von Prinoth gekauft. «Geplant ist, dass das Mobil auch im Sommer eingesetzt wird. Natürlich mit geeigneten Rädern.» Mögliche Events dafür wären das Beachvolleyball- oder Tennisturnier. Fest stehe auch, dass der einzigartige Foodtruck im nächsten Winter wieder im Skigebiet eingesetzt werde. Doch dann nicht mehr fix an einem, sondern flexibel an verschiedenen Orten.

Einheimischer für Einheimische
Für Franz W. Faeh war der Einsatz im Gstaad Gourmet Mobil eine Freude. «Es war schön, unter den Leuten zu sein und Einheimische zu treffen», sagte er. Auf die Frage, ob er so einen Einsatz wieder machen würde, sagte er ohne zu zögern zu. Man sollte mehr solche Sachen machen, vor allem in Gstaad, ist er überzeugt. Und zwar «bodenständig und gemütlich» müsse es sein und jene, die mitmachten, sollten «mit Lust und Freude» dabei sein. Positiv für ihn war auch die Tatsache, dass sie auf dem Eggli kein Geld verdienen mussten, sondern den Erlös spenden können. Begünstigt wird in diesem Fall der Frauenverein Saanen. Er als Einheimischer achte darauf, dass bei solchen Charity-Aktionen einheimische Institutionen oder Vereine begünstigt werden. So war es ihm ein persönliches Anliegen, dass der Frauenverein begünstigt werde, so Faeh. Denn dieser würde gute Projekte unterstützen und sei für viele Menschen hierzulande sehr hilfreich.


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