Online-Gottesdienst und Rotkreuz-Fahrten

  20.03.2020 Coronavirus, Saanenland, Kirche

Auch die Kirchen sind vom Lockdown betroffen. Alle Anlässe sind gestrichen, ausser Beerdigungen.

BLANCA BURRI
Bis mindestens 19. April sind alle privaten und öffentlichen Veranstaltungen verboten. Deshalb müssen auch die Kirchgemeinden alle Anlässe absagen. Dazu gehören Gottesdienste, Taufen, Hochzeiten, Fastengruppen, Suppenzmittag oder Altersnachmittage. Das heisst, dass auch zwei Konfirmationen abgesagt werden mussten. Nach wie vor aber sind die Seelsorger für die Gläubigen da. «Die persönlichen Gespräche haben bisher nicht zugenommen», sagt Alexander Pasalidi, Pfarrer der römisch-katholischen Kirchgemeinde Gstaad auf Anfrage. In dieser Zeit der Krise sei es selbstverständlich, dass die Pfarrpersonen für Gespräche da seien, betont er. Die römisch-katholische und die reformierte Landeskirchen haben sich zusammengetan. Sie bitten die Bevölkerung, jeden Donnerstagabend aus Solidarität eine brennende Kerze ans Fenster zu stellen. Damit wollen Sie die Verbundenheit aller Menschen ausdrücken.

Audio-Aufnahme
Die reformierte Kirchgemeinde Saanen-Gsteig geht kreative Wege. Wie auf der Website steht, lässt sie die Glocken der Kirchen Saanen, Gstaad, Gsteig und Abländschen jeweils am Sonntag um 9 Uhr 30 läuten. Ab 9 Uhr 45 findet in der Kirche Saanen unter Ausschluss der Öffentlichkeit ein Gottesdienst statt. Diesen zeichnet die Kirchgemeinde auf. Eine Audio-Aufnahme dieser Feier ist tags darauf verfügbar und kann auf der Homepage angehört werden. Zudem bieten sich die Pfarrpersonen expliziter als gewohnt als Seelsorgende an.

Kirche bleibt offen
Die Kirchen bleiben für persönliche Gebete offen. Auch Beerdigungen dürfen unter strengen Auflagen stattfinden. Sie werden so einfach und mit so wenigen Personen wie möglich im engsten Familienkreis gefeiert, und zwar nur am Grab, wie aus einem Schreiben des Bistums Basel hervorgeht.

Hilfe für Risikogruppen
Für die Risikogruppen organisiert die Kirchgemeinde Saanen «Mobile Boten». Sie bringen Einkäufe oder Besorgungen von der Apotheke nach Hause.

Eingeschränkter Rotkreuz-Fahrdienst
20 Fahrer/innen sind normalerweise für den Rotkreuz-Fahrdienst unterwegs. Im Moment dürfen aber nur unter 65-Jährige chauffieren. Das heisst, dass nur noch wenige Fahrer zur Verfügung stehen, wie Koordinatorin Martha Reichenbach erklärt. Deshalb rückt der Rotkreuz-Fahrtdienst nur noch bei dringenden Terminen wie für die Dialyse aus. Viele Termine sind aufgrund des Shutdowns sowieso abgesagt. Braucht ein Patient trotzdem Mitfahrgelegenheit, muss er sich im Moment selbst organisieren, wenn kein Rotkreuz-Chauffeur zur Verfügung steht.

MobileBoten, Daniel Burri: Tel. 033 744 25 06, Mobile: 079 204 69 39


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