Solidarität bei den Detailhändlern

  17.03.2020 Coronavirus, Gesellschaft, Gewerbe, Saanenland

Um gefährdete Personen aus den Risikogruppen zu schützen, bieten die Detaillisten im Saanenland Lieferservice an.

BLANCA BURRI UND ANJA MOOSMANN
Verschiedenste Firmen bieten die kostenlose oder kostengünstige Heimlieferung von Lebensmitteln und Produkten für das tägliche Leben an. Sie tragen somit dazu bei, dass ältere und kranke Leute, die gemäss den BAG-Verordnungen möglichst zu Hause bleiben sollten, Menschenansammlungen meiden können.

Bei einzelnen Firmen – besonders in den Seitentälern des Saanenlandes – gehört der Hauslieferdienst seit jeher zum Angebot. Einige von ihnen zeigen sich mit den Risikogruppen besonders solidarisch, denn sie bieten diesen während der Pandemie gratis oder günstiger an. Nachfolgend eine nicht vollständige Liste von Firmen im Saanenland, welche den Hauslieferdienst im Angebot haben.

Gratis Hauslieferdienste im Saanenland
• Pernet Comestibles, Gstaad, Tel. 033 748 70 66, E-Mail: comestibles@ pernet.com
• Buure Metzg, Gstaad, Tel. 033 744 11 44; E-Mail: gstaad@buuremetzg. ch
• Peters Cheslade, Gsteig, Tel. 033 755 10 50, E-Mail: [email protected]
• Schmid Dorfladen, Saanen, Tel. 033 748 75 74, und Schmid Früchte, Gemüse und Getränke, Saanen, Tel. 033 748 75 75, E-Mail: [email protected]

Kostenpflichtige Hauslieferdienste
• Dorfladen, Lauenen, Tel. 033 765 35 65, E-Mail: [email protected], Fr. 5.– pro Lieferung
• Chnusperbecke, Bäckerei Wehren, Schönried und Gstaad, Fr. 8.– pro Lieferung, Tel. 033 744 14 84, E-Mail: [email protected]
• Early Beck, Gstaad und Saanen, Tel. 033 748 70 48, E-Mail: [email protected], Fr. 7.– pro Lieferung, ab Fr. 50.– Warenwert kostenlos
Die Redaktion bittet sämtliche Detaillisten, welche die Lieferung von Waren bis vor die Haustüre ebenfalls (kostenlos oder kostenpflichtig) anbieten, sich zu melden. Die Liste wird online laufend aktualisiert. E-Mail: redaktion@ anzeigervonsaanen.ch.

Keine Lieferengpässe
«Die Nachfrage nach Gütern des täglichen Bedarfs – Körperhygiene, Beilagen, Konserven, Mehl, Zucker – ist am Freitag und am Samstag massiv angestiegen», schreibt Marcel Schlatter, Mediensprecher vom Migros-Genossenschafts-Bund auf Anfrage. Das hat man auch im Saanenland gespürt. Die Schweiz befinde sich in einer Ausnahmesituation und so sei es in den Filialen teilweise trotz enorm erhöhten Lieferkapazitäten und riesigem Personaleinsatz zu leeren Regalen gekommen. Die Mitarbeitenden arbeiteten rund um die Uhr daran, um die Filialen mit zusätzlichen Mengen zu beliefern. In den Verteilzentren gäbe es Sonderschichten, das Personal werde verstärkt, es gäbe Extrafahrten für die Belieferung der Filialen und der Grossverteiler habe die Kapazitäten auf der Strasse weiter erhöht. Die Aufhebung des Nacht- und Sonntagsfahrverbots habe erwirkt werden können. «Auch in dieser Ausnahmesituation ist es nicht notwendig, grosse Vorräte anzulegen, die weit über den Alltagsbedarf hinausreichen», ruft Schlatter auf. Das Unternehmen werde auch nächste Woche laufend nachliefern und die Regale auffüllen. «Es gibt keinen Engpass an Lebensmitteln, für Nachschub in der täglichen Versorgung ist auf jeden Fall gesorgt, denn unsere Lager sind gut gefüllt.» Gleich tönt es auch beim zweiten Grossverteiler Coop. Die Sorge, Hunger leiden zu müssen, ist also unbegründet.

In den Lädeli ist dieser Trend nicht spürbar. «Ich glaube, die Leute im Saanenland sind etwas geerdeter und haben vielleicht so oder so etwas mehr Vorräte zu Hause», meinte eine Detaillistin auf Anfrage. «Vielleicht kauft einer, der sonst ein Kilogramm Mehl kauft, deren fünf. Teigwaren oder Reis laufen auch etwas besser», so ein Detailhändler. Das Verhalten der Kunden habe sich aber in der momentanen Ausnahmesituation nicht sonderlich geändert. Auch Lieferengpässe haben die Detaillisten im Saanenland keine zu beklagen, wie sie versichern. Es seien auch keine absehbar. Somit steht fest, dass es auch weiterhin überall für alle genug haben wird.

Wenige besondere Massnahmen
Im Gegensatz zu vielen anderen Arbeitnehmern, die auf Kurzarbeit oder Homeoffice umgestellt haben, gehen Personen, welche im Detailhandel oder bei Grossverteilern angestellt sind, ihrer Arbeit weiterhin vor Ort nach. Einige Geschäfte ergreifen kleinere Massnahmen, um ihr Personal – aber auch die Kundschaft – bestmöglich zu schützen. «Halbstündlich werden alle metallischen Oberflächen im Laden desinfiziert. Zudem tragen die Angestellten Handschuhe», so ein Vorgesetzter. «Obwohl wir offen sind, bleiben die Türen verschlossen. Der Kunde kann klingeln und wird dann bedient. So möchten wir verhindern, dass sich zu viele Personen auf einmal im Geschäft aufhalten», so die Massnahmen einer anderen Firma.

« Gemeinsam gegen Corona»
«Gemeinsam gegen Corona» heisst es auf der Internetplattform von hilfe-jetzt.ch. Auf der Plattform können sich Gruppen registrieren, welche Nachbarschaftshilfe anbieten, eine davon betreut das Simmental-Saanenland. Ebenfalls gibt es wertvolle Tipps, was man bei der Hilfe beachten soll.

Hilfe-jetzt.ch: direkter Link Saanenland: https://tinyurl.com/szyenbv
Allgemeine Seite: www.hilf-jetzt.ch


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote