Unser grösster Beitrag zur Krisenbewältigung wird nach dem Notstand folgen

  27.03.2020 Leserbeitrag

Obwohl wir die Bilder aus China kannten, konnten sich die wenigsten von uns vorstellen, ob und wie weit uns die Folgen der Pandemie treffen würden. Jetzt aber stecken wir mittendrin. Der Shutdown von Mitte März unterbrach den Höhenflug der Destination auf allen Ebenen jäh. Denn entgegen anderer Branchen ist der Tourismus hypersensibel – in der Reaktionskette trifft es unsere Branche meist als Erste, auch dieses Mal. Der Entschluss des Bundesrates zum Lockdown ist wichtig und richtig. Wenn wir alle zu Hause bleiben, helfen wir dem Gesundheitswesen und somit der Bevölkerung, die Krise zu meistern. An diese Stelle gehört den medizinischen Mitarbeitern ein grosser Dank.

Die Folgen des Lockdowns für die Destination aber sind enorm: Durch den unvermittelt frühen Saisonschluss und die komplette Schliessung von Geschäften, Hotels und Restaurants brach das Einkommen der touristischen Leistungsträger komplett ein. Auch die Aussichten sind ungewiss. Fakt ist, dass die Buchungen zurzeit ausbleiben. Hinter der Frage, was die kommende Sommersaison bringen wird, steht ein grosses Fragezeichen.

In allen Schweizer Ferienregionen liegt es nun an den Tourismusorganisationen, die arg gebeutelten Leistungsträger zu entlasten und Führungsarbeit zu übernehmen. Wie das genau aussehen wird, kann ich noch nicht sagen, denn eine Patentlösung dazu gibt es nicht. Was ich aber weiss, ist, dass wir auf die Erfolgsspur zurückfinden werden. Dies gelingt uns, wenn wir gemeinsam die nötigen Schritte gehen.

Als Ankerpunkt können wir den Slogan «Dream now – Travel later» von Schweiz Tourismus sehen. Ja, es ist so, im Moment darf niemand reisen. Deshalb haben wir alle Marketingaktivitäten auf ein Minimum reduziert. Träumen aber ist erlaubt! Wir entwickeln deshalb gezielte, unkonventionelle Kampagnen, mit denen wir die Märkte nach dem Shutdown effizient bearbeiten können. Auch wenn Corona einiges nachhaltig verändern wird, wird die Lust am Reisen zurückkehren. Die Menschen werden sich wieder nach positiven Erlebnissen sehnen. Die kann Gstaad bieten. Denn unser grösster Beitrag zur Krisenbewältigung wird nach dem Notstand folgen, wenn es um den Übergang zur Normalität geht. Dann heisst es, rasch die Betten und Bahnen wieder zu füllen. Das gelingt uns, indem wir wohldurchdachte Botschaften an die Zielgäste aussenden und kreative Aktivitäten in den richtigen Zielmärkten anbieten. Wenn wir den richtigen Zeitpunkt wählen, um diese Massnahmen umzusetzen, führen wir die Gäste zurück nach Gstaad. Bleiben wir also dran. Gehen wir gemeinsam durch die Baisse und gestärkt in eine erfolgreiche Zukunft …

FLURIN RIEDI GESCHÄFTSFÜHRER GSTAAD SAANENLAND TOURISMUS [email protected]


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