An unsere lieben Politiker/innen

  13.03.2020 Leserbriefe

Für viele Bewohner/innen der Schweiz sind die Krankenkassenprämien je länger je weniger tragbar. Hier meine Vorschläge, um diesem Übel wenigstens teilweise abzuhelfen:
– Abschaffen des Wettbewerbs in der Grundversicherung. Anstelle dessen eine einzig gültige Prämie für alle Versicherten, sowohl für Frauen wie Männer, und ein niedriger Tarif für Kinder. Diese Prämie wäre für alle Kantone identisch. Dank dieser Einheitsprämie in der Grundversicherung würde die vollkommen unnötige Suche nach der billigsten KK im Monat November endlich der Vergangenheit angehören. Die Prämie müsste so tief wie möglich sein, was auch dazu führen würde, dass bedeutend weniger Personen einen Zuschuss für ihre Prämie erhalten würden.
– Abschaffen der Kategorien städtisch, halbstädtisch und ländlich. Dies ist ein alter Zopf und hat kaum noch eine Berechtigung. Ein Appenzeller muss für einen komplizierten Eingriff eher nach St. Gallen oder Zürich. Warum sollte er dann weniger bezahlen als ein St. Galler oder Zürcher? In der reichen Gemeinde Saanen bezahlt man so den tiefsten ländlichen Tarif.
– Der Wettbewerb dürfte nur noch bei der Zusatzversicherung stattfinden. Gleichzeitig würde die Grundversicherung entschlackt. Die Alternativmedizin gehört in die Zusatzversicherung.
– Ein ambulanter Eingriff dürfte auf keinen Fall mehr kosten als ein stationärer.
– Die Preise für die in der Schweiz produzierten Medikamente dürften nicht mehr teurer sein als im Ausland.
– Abschaffung der Krankenkassenund der Pharmalobby im Bundeshaus.
– Aufheben der MiGeL-Liste (vom BAG sanktioniert). Dank dieser Liste können Apotheken für gewisse Artikel bis zu achtmal mehr als den normalen Preis verlangen. Laut «Kassensturz» werden so jährlich gegen die 100 Millionen Franken «verbraten», die man besser für eine Verbilligung der Krankenkassenbeiträge verwenden könnte.
Des Weiteren sollten endlich die Krankenkassenprämien, der Mietzins und die Steuern (die drei teuersten Ausgaben für die meisten Haushalte) bei der Teuerung dazugezählt werden.

Also, liebe Politikerinnen und Politiker, tut endlich das, was man auf Berndeutsch so schön zum Ausdruckt bringt: «Lieber lifere statt lafere!»

ANTON RUESCH, NIDAU


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