Zeichen für mich und dich

  24.03.2020 Leserbriefe

Die Landeskirchen laden in dieser Krise zu einer gemeinsamen Aktion ein: nämlich donnerstags um 20 Uhr Kerzen auf den Fenstersimsen zu entzünden als Zeichen der Verbundenheit, des Gebetes und des Dankes. Ich habe das bereits vergangenen Donnerstag getan. Dabei überkam mich plötzlich der Wunsch, meine Gedanken in Worte zu fassen, die ich nun gerne mit Ihnen teilen möchte:

«Bin draussen auf der Terrasse. Höre das Herabplätschern des Wassers vom Dorfbrunnen auf der Promenade und geniesse dabei die Stille. Sitze zufrieden da, während hinter mir und über mir unzählige auf den Simsen des Pfarrhauses bereitete Kerzen flackern, die die aufziehende Nacht erhellen und so inmitten der Coronakrise zum Zeichen der Solidarität werden. Meinen Blick zieht es bei diesem Gedanken hinauf über Gstaads klaren Sternenhimmel. Dabei wird mir bewusst: Stille, das Plätschern des Wassers, Kerzenlicht und der Blick zum Himmel sind sinnliche Zeichen. Zeichen, die von der Sehnsucht der Menschheit sprechen, die schon jetzt den Aufgang des vom Joch der Coronaepidemie befreiten, neuen Morgens sehnlichst erwartet.»

ALEXANDER PASALIDI, RÖM.-KATH. PFARRER GSTAAD


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