Ein Gedicht in Corona-Zeiten

  07.04.2020 Leserbriefe

Corona hat uns fest im Griff!
Ein unbequemer Würgekniff,
mit dem Natur halt zurückschlägt,
wenn Mensch zu ihr nicht Sorge trägt.
Der winzig kleine Mensch auf Erden
versucht‘ sein eig‘ner Gott zu werden!
Statt Freund erachtet‘ er Natur
als Geldvermehrung praktisch nur!
Und wenn Natur ihm dies quittiert,
reagiert geschockt er und frustriert
und weiss dann eben kaum, wie weiter.
Doch dass Natur halt immer g‘scheiter,
wird Herr der Schöpfung nie einsehen
und daher auch nicht in sich gehen!
Statt Lehr’n aus seinen Fehlern ziehen,
wird Mensch wieder ins Alte fliehen,
falls Alltag noch einmal so rollt,
wie Mensch das immer hat gewollt.
Such, Menschlein, die Corona-Spur
in der geschändeten Natur!
Wirst du weiter sie entehren,
werden Seuchen sich noch mehren!
Wer die Natur zum Feind sich macht,
hat letztendlich ausgelacht.
Mensch, du glaubst stets, gross zu sein,
doch nur ein winz’ges Viruslein
bringt dein Reich ganz arg ins Schwitzen
und lässt deinen Glanz abblitzen.
Willst du deinem Weiterleben
jetzt noch eine Chance geben,
schärfe deinen Zukunftsblick
und besinne dich zurück,
zu was einst du wurd’st geschaffen:
nicht zum König über Affen!
Statt Herrscher solltest du auf Erden
zum Freund der ganzen Schöpfung werden!

GOTTFRIED VON SIEBENTHAL, 3703 AESCHIRIED


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