Patientenzahlen tiefer als erwartet

  15.04.2020 Coronavirus

Die Spital STS AG erklärte auf Anfrage, dass die Kapazitäten zur Aufnahme von Covid-19-Patienten sowohl im Spital Thun als auch im Spital Zweisimmen noch nicht ausgeschöpft sind.

JENNY STERCHI
Letzte Woche wurde bekannt, dass der Kanton Bern die Infektionszahlen mit dem Sars-CoV-2-Erreger neu nach Verwaltungskreisen erfasst. Nach dem Stand der letzten Woche war die Region Obersimmental-Saanenland nach dem Berner Jura die Region mit der zweithöchsten Ansteckungsrate und blickte auf 31 Infektionsfälle. Daraufhin tauchte vermehrt die Frage auf, wie die Situation im Spital Zweisimmen sei. Auf Anfrage erklärte Anne-Marie Perrot, Leiterin Kommunikation und Marketing der Spital STS AG, dass die Kapazitäten für an Covid-19 Erkrankte in den Spitälern Zweisimmen und Thun bisher nicht ausgeschöpft wurde. Damit seien die Patientenzahlen bisher unter den Erwartungen der Spital STS AG geblieben. Warum die verhältnismässig vielen Infizierten sich nicht in den Patientenzahlen der Spitäler wiederfinde, liesse sich plausibel begründen. Die Mehrheit der Infizierten bräuchte keine Spitalpflege, sondern würde nach Selbstisolation daheim genesen. Auch in Arztpraxen würden Patienten positiv getestet. Diese Fälle kommen mit dem Spital gar nicht in Berührung, ausser eine Spitalpflege sei angezeigt. Für Perrot liegt die Ursache der höheren Infektionszahlen an der durchmischten Population im Saanenland.

In einer Pressekonferenz gestern Nachmittag sagte Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit des BAG, dass die durch die Feiertage bedingte eingeschränkte Testaktivität schweizweit den markanten Rückgang sowohl der Testraten als auch der Fallzahlen über die Ostertage erklärt. Die positiven Befunde bleiben jedoch unabhängig von den Testzahlen prozentual stabil. Er erwarte zwar einen deutlichen Anstieg, da wieder im Normalmodus getestet werde, hoffe jedoch auf einen zu überblickenden Zuwachs. Weiterhin kündigte er die Erweiterung des Testwesens auf mehr Personen an. Bis anhin werden nur Menschen mit Symptomen und erhöhtem Risiko durch Vorerkrankungen getestet.

 


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