Sprachaustausch: neue Vereinbarung für das Saanenland und das Paysd’Enhaut

  01.05.2020 Bildung

Der Regierungsrat des Kantons Bern und der Staatsrat des Kantons Waadt haben eine neue Vereinbarung über den Sprachaustausch von Schülerinnen und Schülern in den Regionen Pays-dEnhaut und Obersimmental-Saanen abgeschlossen. Die Vereinbarung tritt am 1. Mai 2020 in Kraft und löst eine frühere Vereinbarung von 2004 ab.

Die neue Vereinbarung legt einen angemessenen finanziellen Rahmen für den freiwilligen Sprachaustausch von Schülerinnen und Schülern der öffentlichen Volksschule beider Regionen fest. Sie ist eine moderne und solide Lösung für die betroffenen Gemeinden, die einen solchen Sprachaustausch fördern wollen, damit die Jugendlichen in der regionalen Wirtschaft eine berufliche Zukunft finden.

Eine lange Tradition
Sprachaustausche von Schülerinnen und Schülern haben in dieser Region an der Sprachgrenze eine lange Tradition. Früher ermöglichten die Gemeinden auf der Grundlage lokal festgelegter Kriterien und in Abweichung der Klassenzuteilungen gemäss Schulgesetzgebung ihren Schülerinnen und Schülern den Besuch einer Klasse in der benachbarten Sprachregion.

2004 wurde der Sprachaustausch erstmals in einer Vereinbarung zwischen den beiden Kantonen geregelt. Seither hat der Schüleraustausch auch national an Bedeutung gewonnen, und auf interkantonaler Ebene haben sich geeignete Förderinstrumente durchgesetzt. Es wurden einfache Finanzprozesse und kostendeckende Tarife für die Beschulung von Kindern aus anderen Kantonen festgelegt. Die neue Vereinbarung zwischen den Kantonen Bern und Waadt nimmt diese Standards auf.

Rund zehn Jugendliche pro Jahr
Jedes Jahr nehmen rund zehn Schülerinnen und Schüler aus den Regionen Obersimmental/Saanen und Pays-d’Enhaut an einem solchen freiwilligen einjährigen Sprachaustausch teil. Die Wiederholung des 9. Schuljahres in der Sprache der Partnerregion ist für die Jugendlichen eine einmalige Gelegenheit, ihre Französisch- bzw. ihre Deutschkenntnisse zu verbessern, um so ihre Chancen auf eine Lehrstelle zu erhöhen. Die Region lebt weitgehend vom Tourismus und von der internationalen Kundschaft. Jugendliche mit guten Fremdsprachenkenntnissen sind auf dem lokalen Arbeitsmarkt in vielen Branchen gesucht.

Die neue Vereinbarung, die in Absprache mit den Gemeinden verfasst und verabschiedet wurde, entspricht dem bekräftigten Willen der beiden Kantone, den Sprachaustausch von Schülerinnen und Schülern in Zukunft noch stärker zu fördern. Diese Initiative im Bereich der Volksschule ist ganz im Sinne der «Convention Sarine» vom 22. Juni 2018, in der sich die Kantone Bern und Waadt, die Gemeinden des Saanenlands und des Pays-d’Enhaut sowie die Tourismusverantwortlichen der beiden Destinationen zur Zusammenarbeit im Tourismus sowie zur Förderung von lokalen und regionalen Interaktionen verpflichtet haben.

PD

 


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