«Daphne und die Sonne»

  22.05.2020 Region

Nicole Maron ist im Saanenland keine Unbekannte. Sie war für diese Zeitung journalistisch tätig, bis es sie einmal mehr ins Ausland zog. Im vergangenen Herbst veröffentlichte sie ihr drittes Buch.

Angesichts der globalen Krise stellen immer mehr Menschen in Frage, ob das rational-aufgeklärte Weltbild, das wissenschaftliche Zergliedern der Realität und der Versuch, die Mechanismen des Universums zu kontrollieren, tatsächlich zu wahrem Glück und zu echter Erkenntnis führen. «Daphne und die Sonne» versinnbildlicht diesen Bewusstseinswandel, indem das Buch die Welt der griechischen Antike – der «Wiege unserer Kultur» – mit der Spiritualität indigener Völker zusammenführt: Die antike Legende von Daphne und Apollo wird in einen neuen Kontext versetzt, in dem die Nymphe durch schamanische Praktiken das Mysterium ihres eigenen Wesens sowie die geheimen Zusammenhänge des Kosmos ergründet. Auf ihrer Suche wird sie mit den existenziellsten Themen des menschlichen Daseins konfrontiert: der Verbindung zur Erde, der Auseinandersetzung mit göttlichen Mächten, der Erforschung von Weiblichkeit und Männlichkeit, der Tragweite der Liebe und der Bedeutung des Todes. Dadurch wird Daphne zu einer Figur, die sich nicht nur in der Welt der Mythologie bewegt, sondern auch zur Reflexion über die globale Krise des 21. Jahrhunderts anregt und Alternativen aufzeigt.

Philosophisch und ganzheitlich
«Daphne und die Sonne» ist kein einfaches Buch, das es aber zu lesen lohnt. Nicole Maron verarbeitet darin ihr Gefühl, alleine weniger einsam zu sein als in Begleitung von Menschen. Als sie mit ihrem Lebenspartner einen Seelenverwandten fand, wurde dieses Bild auf den Kopf gestellt. Sein viel zu früher Tod durch Unfall führte Nicole Maron zurück zu Daphne, die sie bereits mit 13 Jahren kennengelernt hatte und deren Geschichte sie vor fünf Jahren aufzuschreiben begann und letzten Herbst zum Abschluss brachte. Menschen, die sich gerne mit der ganzheitlichen Weltanschauung auseinandersetzen, ist dieses Buch auf den Leib geschrieben.

PD/BLANCA BURRI

ISBN 978-3- 75042-491-3


ZUR AUTORIN

Die 40-jährige gebürtige Zürcherin studierte Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft in Zürich und Berlin. Später vertiefte sie sich bei einem Studiengang in die Islamwissenschaften und betrieb interreligiöse Studien in Bern. Sie ist oder war für unterschiedliche Medien tätig, darunter den «Anzeiger von Saanen», «Tages Anzeiger», die «Lateinamerika Nachrichten» und viele weitere mehr. Sie arbeitete in mehreren längeren Entwicklungseinsätzen im Ausland. Sie war in Nusaybin, Kurdistan (2010 bis 20111), und Santa Cruz, Bolivien (2017 bis 2020). Momentan wirkt sie in Peru.

PD


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