«Läbesgschichti u Wätterluni»

  22.05.2020 Region

Um seine Erinnerungen und Überliefertes aus den vergangenen 150 Jahren der Nachwelt schriftlich zu erhalten, entschied sich Helmut Matti-von Siebenthal, diese zusammenzustellen und ein Büchlein drucken zu lassen. Die Erzählungen des Turbachers sind Zeugnisse längst vergangener Zeiten, die in loser Folge im «Anzeiger von Saanen» erschienen sind. Ergänzt wird die Ausgabe durch viele alte Bilder und einen Bericht über die ersten Exporte von Simmentalervieh nach Deutschland aus der Jubiläumsschrift «100 Jahre VSA».

VRENI MÜLLENER
Wer erinnert sich noch daran, wie in früherer Zeit das Holz aus dem Wald auf die Sägereien transportiert wurde? Heimelig kündigte das «Winterglüt» die Ankunft der Pferde mit den beladenen Trämelschlitten an. Diese harte und doch befriedigende Arbeit machte Helmut Matti zusammen mit anderen passionierten «Rösselern» viel Freude, brachte in der Vergangenheit auch riskante und schwierige, sogar lebensbedrohende Situationen mit sich. Im Kapitel «D Holzeri im Saaneland» ist viel über diesen Nebenerwerb der Bauern zu lesen. Nicht nur die Holzer und Fuhrmänner mit ihren Pferden waren vom Wetter abhängig. Auch in der Landwirtschaft und im Küherleben spielte die Witterung schon immer eine wichtige Rolle. Am besten liest man selber, welche Flexibilität extreme Wetterlagen den Bauern abverlangten.

Der Bergbauer aus dem Turbach suchte nach den Wurzeln seiner Familie. Geschichten über Schicksale aus früheren Zeiten geben Einblick in die Familien der Vorfahren des Autors und decken interessante Zusammenhänge auf. Im Büchlein «Läbesgschichti u Wätterluni» werden Erlebnisse von Helmut Matti, seiner Familie und seinen Vorfahren erzählt, die es wert sind, nicht in Vergessenheit zu geraten. Viele alte Bilder bereichern das Heft und lassen es zu einem eindrücklichen Erinnerungsstück für kommende Generationen werden.

Der Autor
Helmut Matti-von Siebenthal wurde im April 1935 im Trom bei Gstaad als jüngstes Kind in eine Bergbauernfamilie geboren. Bereits mit 13 Jahren war er Vollwaise, aber dank dem guten Zusammenhalt der älteren Geschwister konnte der Familienbetrieb weitergeführt werden. Im Schulhaus Bissen verbrachte er die obligatorische Schulzeit. Noch in seinen Jugendjahren kaufte er die erste Kuh, denn er war überzeugt, dass er Bauer werden wollte. 1958 heiratete er seine Nelli von Siebenthal, zugleich übernahmen sie die Verantwortung für den elterlichen Betrieb der verstorbenen Schwiegereltern auf der Egg im Turbach. Von 1959 bis 1967 wurden dem tüchtigen Ehepaar sechs Kinder geschenkt. Während den Sommermonaten pflegten Nelli und Helmut mit viel Hingabe das Küherleben, zuerst auf dem Walig und später während vielen Jahren auf der hohen Wispile in Gstaad. Das landwirtschaftliche Einkommen ergänzte der Bergbauer während vielen Jahren mit Holzerarbeiten im Winterhalbjahr. Heute freut sich der Gross- und Urgrossvater an seiner grossen Familie und pflegt seine Freude am Singen mit einer freiwilligen Sängergruppe, die in Altersheimen auftritt. Das Interesse an der Landwirtschaft und der Viehzucht ist dem rüstigen Rentner geblieben. Gerne erkundet er mit seinem Auto andere Gegenden, meistens in Gesellschaft von alten Mitmenschen, die diese Abwechslung im Alltag gerne mit ihm geniessen.

Das Heft «Läbesgschichti u Wätterluni» im Format A4 umfasst 32 Seiten und ist beim Autor (Tel. 033 744 23 76) erhältlich. Es liegt in der Landi, der Molkerei Gstaad, beim GST und in verschiedenen Geschäften im Saanenland zum Verkauf auf.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote