Drei Phasen zur Sicherung des Fortbestandes der Air-Glaciers SA

  03.06.2020 Wirtschaft

Nach der Ankündigung der Eröffnung eines Massenentlassungsverfahrens Anfang Mai konnte der Verwaltungsrat von Air-Glaciers SA die zahlreichen Vorschläge des Personals und der christlichen Gewerkschaft SCIV prüfen. Die Gesamtzahl der Stellenkürzungen ist zwar immer noch erheblich, sollte aber reduziert werden können. Überdies sollen als Mitigationsmassnahme die unabdingbaren Kündigungen über einen längeren Zeitraum verteilt werden.

Anfang Mai verkündete die Air-Glaciers SA, dass einschneidende Massnahmen ergriffen werden müssen, um deren Fortbestand als gesundes und konkurrenzfähiges Unternehmen zu sichern.

Finanzielle Stabilisierung
Während 60 der 146 Arbeitsplätze bei Air-Glaciers SA potenziell gefährdet waren, wurden nun mehrere Vorschläge des Personals und des SCIV berücksichtigt, die kurz- oder mittelfristig umgesetzt werden sollen. Diese Konsultationsphase zeigte einmal mehr das unermüdliche Engagement der Mitarbeiter, die der Air-Glaciers SA sehr verbunden sind.

Zur Erinnerung: Die angekündigten Massnahmen zielen darauf ab, das Unternehmen rasch zu stabilisieren, um ein finanzielles Gleichgewicht zu erreichen.

Drei Phasen für positive Entwicklung
Die Neuausrichtung des Unternehmens, welche für eine Stabilisierung und für positive Zukunftsaussichten sorgen soll, wird in drei Phasen durchgeführt: Die erste Phase, die derzeit läuft, soll eine Redimensionierung des überhöhten Personalbestandes von Air-Glaciers SA ermöglichen. Leider mussten trotz der im Rahmen des Konsultationsverfahrens geprüften Vorschläge bis Ende Mai 2020 18 Stellen gestrichen werden. Davon konnten sieben Arbeitsplätze aufgrund natürlicher Fluktuation und ohne Entlassungen reduziert werden. Mit drei freiwilligen Austritten, einer Pensionierung und der Auslagerung von drei Stellen (Übertragung der Tätigkeit von drei Stellen in La Chaux-de-Fonds an Centaurium Aviation) konnte ein erster Abbau realisiert werden.

Die zweite Phase wird bis Ende Juni eine Reorganisation des Unternehmens zum Gegenstand haben. Mittelfristig werden bestimmte strategische Optionen getroffen, welche die zukünftige Ausrichtung der Air-Glaciers SA bestimmen werden.

Im Laufe des Monats Juni müssen weitere Entscheidungen getroffen werden, die sich auf etwa 15 zusätzliche Stellenkürzungen beschränken dürften. Was die letzte strategische Phase betrifft, so ist es noch zu früh, um die genaue Zahl der betroffenen Stellen zu bestimmen.

Dienstleistungen von Air-Glaciers SA
Die Rettungs- und Transporthelikopter sind weiterhin uneingeschränkt einsatzbereit und die Flugeinsätze aller Art sind gesichert. Die Gönnerkarte ist von den eingeleiteten Massnahmen in keiner Weise betroffen, die versprochenen Leistungen inklusive Repatriierungen sind selbstverständlich weiter in vollem Umfang gewährleistet. Menschen in Not können jederzeit auf die Dienste von Air-Glaciers SA zählen, egal ob sie Gönner sind oder nicht. Auswirkungen auf das Helikoptergeschäft der Air-Glaciers SA und die dabei angebotenen Dienstleistungen bestehen somit keine.

Die kommerziellen Charterflüge mit den Flächenflugzeugen nach Saint-Tropez sind derzeit ausgesetzt, da die Grenzen zu Frankreich wegen der Coronavirus-Krise nicht geöffnet sind. Aus diesem Grund hat der Verwaltungsrat die strategische Entscheidung getroffen, diese Aktivität für diese Saison nicht fortzusetzen und auch für die kommenden Saisons keine Wiederaufnahme dieser Flüge zu planen. Die Kunden werden schnellst möglichst darüber informiert werden, dass sie für bereits reservierte Tickets eine volle Rückerstattung beantragen oder ihr Ticket in Helikopterflugminuten umwandeln können.

Rechtliche und formale Aspekte
Ende letzter Woche erhielt die Dienststelle für Industrie, Arbeit und Handel des Kantons Wallis (SICT) die Liste der betroffenen Arbeitnehmer. Die gesetzlichen Kündigungsfristen für das Personal werden selbstverständlich eingehalten. Darüber hinaus bestehen regelmässige Kontakte mit der Arbeitnehmerschaft und der Gewerkschaft SCIV, um die verschiedenen Phasen zu koordinieren und die notwendigen Erklärungen und Informationen zu liefern.

PD/JENNY STERCHI


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