Beachvolleyball en miniature

  14.07.2020 Sport

Das Beachvolleyballturnier von Gstaad war bereits im April abgesagt worden. Mit einer Kick-off-Veranstaltung am letzten Samstag, an der die Schweizer Beachvolleyballteams im Gstaader Sand standen, signalisierten die Organisatoren ihre Zuversicht und Vorfreude für die Turnierausgabe im kommenden Jahr. Ein Crowdfunding wurde gestartet, um das Turnier nach der Absage finanziell zu stabilisieren.

JENNY STERCHI
Eigentlich wäre in der letzten Woche das Gstaader Eisbahnareal zum Hexenkessel des internationalen Beachvolleyballsports geworden. Ohne die Corona-Epidemie wäre das 21. Gstaader Beachvolleyballturnier über die Bühne gegangen und die heutige Ausgabe des «Anzeigers von Saanen» wäre voll von Podestbildern und Fotos einer spektakulären Beach-Woche. Die Organisatoren hadern aber nicht länger mit der jetzigen Situation. Mit einer Kick-off-Veranstaltung holten sie am Samstagnachmittag den Beachvolleyball doch noch nach Gstaad.

Lieber in die Zukunft schauen
Das OK mit Turnierdirektor Ruedi Kunz an der Spitze hielt sich nicht länger auf mit dem, was hätte sein können oder was möglich gewesen wäre. Die OK-Mitglieder schauen nach vorn. Weil am letzten Samstag die Schweizer Beachvolleyballteams auf dem Platz beim Gstaader Sportzentrum die Bälle servierten, der Speaker weit zu hören war, Ballkinder durch den Sand hüpften und die legendären «Kuederpesches» ihren Schriftzug präsentierten, kam doch noch Turnieratmosphäre auf.

Sie hätten, so Kunz, ganz bewusst keine Werbung für den Anlass im Vorfeld betrieben, um ein unnötig hohes Besucheraufkommen zu vermeiden.» Wir haben die Schweizer Teams, deren Betreuerstab, eine Reihe von Sponsoren, Supportern und OK-Mitgliedern sowie Pressevertretern, eine Crew Ballkinder sowie unsere «Kuederpesches» auf den Platz geholt. So hatten wir die Besucherzahl im Griff, konnten unser Schutzkonzept daran ausrichten und alles blieb kalkulierbar», erklärte Kunz am Rand der Veranstaltung, welche dank der Sonsoren und Partner erfreulicherweise kostenneutral für Gstaad durchgeführt werden konnte.

Kräftemessen in wettkampfarmer Zeit
Die Veranstaltung am Samstag war das Finale der Trainingswoche, welche die Athletinnen und Athleten von Swiss Volley auf den Beachvolleyballfeldern in Gstaad verbracht haben.

Anouk Vergé-Dépré und Joana Heidrich trainieren im Olympiakader von Swiss Volley und rangieren derzeit auf Rang 12 der Weltrangliste. Im zweiten Damenteam in der Kadergruppe spielen Tanja Hüberli und Nina Betschart und befinden sich nach einer erfolgreichen Saison im letzten Jahr auf Rang 8 in der Weltrangliste. Beide Teams trafen am Samstag aufeinander. Am Ende entschied das Team Hüberli/Betschart den Match in zwei Sätzen für sich.

Bei den Herren hatten Mirco Gerson und Adrian Heidrich (Olympiakader) im Duell gegen Nico Beeler und Marco Krattiger die Nasen vorn. Die Matches boten nach den Friday Challenges, die Swiss Volley aufgrund der weltweiten Turnierabsagen lanciert hat, wieder einmal Wettkampfatmosphäre. Der Uhrenhersteller Swatch, als langjähriger Sponsor beteiligt an der Erfolgsgeschichte des Gstaader Turniers, stiftete Armbanduhren für die teilnehmenden Teams.

Turnier als feste Grösse
Der Gemeindepräsident von Saanen erklärte offiziell, dass die Gemeinde nach wie vor hinter diesem Turnier steht und es auch zukünftig nach Kräften unterstützen wird.

Auch Tourismusdirektor Flurin Riedi bekräftigte das Bekenntnis zu diesem Grossanlass. «Man merkt erst, was man hat, wenn man es für hoffentlich nur ein Mal nicht hat.» Es sei gut zu sehen, welche Wirkung das Beachvolleyballturnier aus Tourismussicht auf die Region habe. Umso wichtiger sei es, sich als Destination für den Fortbestand des international wahrgenommenen Turniers zu engagieren.

Wie die vielen anderen abgesagten grossen Sportveranstaltung muss auch das Turnier in Gstaad die Finanzen im Auge behalten. «Wir haben uns entschieden, über die Plattform ‹I believe in you› ein Crowdfunding zu starten, mit dem wir Einnahmen generieren möchten für die Turnierausgabe im kommenden Jahr. Ziel sind 100\\'000 Franken, die wir in drei Monaten zusammenbringen möchten», erklärte Ruedi Kunz auf Anfrage. Für die Sponsoren wäre das ein positives Signal, denn aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage würden Sponsorenbeiträge nicht mehr einfach so gesprochen.

https://www.ibelieveinyou.ch/en/project/308/beachvolley-gstaad-2021

Weitere Fotos unter https://tinyurl.com/ya6fa3t7
Video: https://tinyurl.com/y9sa3u7p

 

 


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote