Landwirtschaftsbetriebe werden risikobasiert kontrolliert

  03.07.2020 Landwirtschaft

Seit Anfang Jahr werden die Landwirtschaftskontrollen in der Schweiz nach einem neuen System durchgeführt. Damit werden die Kontrollen wirksamer und effizienter. Betriebe mit Mängeln werden neu noch häufiger kontrolliert, jene ohne Mängel und Risiken weniger oft. Das geänderte Kontrollwesen wurde am Donnerstag in Zollikofen vorgestellt.

In den letzten Jahren wurden die Kontrollen der Landwirtschaftsbetriebe aufgrund der zunehmenden Anzahl Direktzahlungsprogramme immer umfangreicher und länger. Dies hatte zur Folge, dass insbesondere die risikobasierten Kontrollen zu kurz kamen. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat deshalb zusammen mit den Kantonen das Kontrollwesen auf 2020 geändert und baute die risikobasierten Kontrollen aus. Mit sogenannten Grundkontrollen wird jeder Direktzahlungsbetrieb in einem regelmässigen Abstand standardmässig kontrolliert, während mit risikobasierten Kontrollen Betriebe gezielt aufgrund von Risikokriterien ausgewählt und kontrolliert werden.
Die Kantone haben die Vorgabe, einen Betrieb innerhalb von acht Jahren mindestens zweimal vor Ort zu kontrollieren und zwar zu saisonal unterschiedlichen Zeitpunkten. Betriebe, die bei früheren Kontrollen Mängel aufwiesen, wesentliche Änderungen in der Betriebsstruktur vornehmen oder bei denen ein begründeter Verdacht besteht, werden häufiger kontrolliert. Betriebe mit Mängeln im laufenden oder folgenden Jahr werden noch einmal kontrolliert, da solche Betriebe ein Risiko für erneute Mängel aufweisen.

Das Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern hat zusammen mit dem BLW und der Kontrollorganisation KuL/Carea das neu eingeführte System auf einem Betrieb in Zollikofen vorgestellt. Im Kanton Bern finden jährlich über 6000 Kontrollen auf Landwirtschaftsbetrieben statt.

Mehr Ressourcen für die Kontrolle von besonderen Risiken
Das neue Kontrollsystem hat im Kanton Bern dazu geführt, dass mehr Ressourcen für die Kontrolle von besonderen Risiken eingesetzt werden können, sagt Markus Richner, Leiter Direktzahlungen im Amt für Landwirtschaft und Natur. Digital werden Betriebe mit Risiken eruiert und Kontrollaufträge ausgelöst «Wir sind zudem in der Lage, Landwirtschaftsbetriebe, die negativ aufgefallen sind, öfter zu kontrollieren. So wird gewährleistet, dass nur Betriebe, welche die geltenden Anforderungen einhalten, im vollen Umfang von Direktzahlungen profitieren», so Richner. Das Vertrauen ins Kontrollsystem und die Direktzahlungen werde dadurch gestärkt.

PD


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