«Station»: Babsi Bettler ist die neue Host

  11.08.2020 Saanen, Tourismus

Babsi Bettler aus Gsteig ist als erste Host in der «Station» Saanen engagiert worden. Die 54-Jährige verfügt über gute Qualifikationen im Umgang mit Kindern und überzeugt mit ihrem Fachwissen in Sachen Sicherheit, Hygiene und Administration.

KEREM S. MAURER
«Mit diesem Job geht für mich ein Traum in Erfüllung!», sagt Babsi Bettler und erzählt, wie es sie kurz nach ihrer Lehre im Hotel Gstaad Palace in die Ferne zog. In Amerika, genauer in Malibu, arbeitete sie bei einer Anwaltsfamilie und hütete deren Kinder im Alter von sechs, acht und zwölf Jahren. «Das hat mir sehr gut gefallen», resümiert die Mittfünfzigerin, die selber nie eigene Kinder hatte. Vielleicht liegt gerade darin der Grund, weshalb sie privat wie beruflich oft von Kindern umgeben war, zu denen sie geschaut hatte oder für die sie in ihrer Funktion als Bademeisterin im Hallenbad Gstaad verantwortlich war. Diese Erfahrungen war für Michel Zysset, Leiter Infrastrukturen und Projekte bei Gstaad Saanenland Tourismus (GST), mitentscheidend für Babsi Bettlers Anstellung bei der «Station». «Daneben verfügt sie aufgrund ihrer Ausbildung in der Gastronomie über Gastgeberqualitäten und hat sich bei weiteren Arbeitgebern das nötige administrative Wissen angeeignet.» Ausserdem habe sie am Bewerbungsgespräch mit gute Ideen gepunktet.

Vielseitiges Aufgabengebiet
Babsi Bettlers Aufgabengebiet in der «Station» ist vielseitig. Neben der angestrebten Willkommenskultur wird die Gästebetreuung einen wichtigen Teil ihrer Arbeit ausmachen. Das Einkassieren der Grundgebühr von zehn Franken pro Tag und Kind gehört ebenso zu ihrem Pflichtenheft wie die Anleitungen zu den verschiedenen Erlebniselementen, das Entwickeln von Spiel- und Bastelideen, das Auffüllen von Kühlschränken und allenfalls die Herausgabe von Getränken. «Ich werde im und ums Haus herum schauen, dass alles in geordneten Bahnen abläuft», freut sich Bettler auf die Herausforderung. Die Station ist aber kein Kinderhort. Zysset präzisiert: «Jedes Kind, das in die ‹Station› kommt, muss zwingend von einer älteren Person begleitet werden.» Das Angebot der «Station», das im unteren Stock aus einem Maschinenraum besteht, in dem die Kinder kurbeln, schrauben und drehen können, und im oberen Teil aus angeleiteten Bastelarbeiten und Spielen, richtet sich an Kinder im Alter von vier bis dreizehn Jahren. Doch bevor es soweit ist und die «Station» am 2. Dezember die Eröffnung feiert, gibt es noch einiges zu tun. Auch für Babsi Bettler, die ab dem 1. September ihre Arbeit im Teilzeitpensum aufnimmt und ab November vollbeschäftigt sein wird.

Die «Hüttenwart-Community»
Um das Angebot wie geplant aufrechtzuerhalten, braucht es viele helfende Hände. «Wir sind noch auf der Suche nach Volontären», sagt Bettler, die aktiv mithilft, Michel Zyssets sogenannte «Hüttenwart-Community» aufzubauen, welche letztlich das Betreuerteam bilden soll. Es gebe Personen, die nur einmal im Monat einige Stunden aushelfen können, andere vielleicht jede Woche. Wie viele Betreuende es letztlich brauche, hange davon ab, wie viel Zeit die Einzelnen investieren könnten. Wo werden diese denn gesucht? Babsi Bettler weiss Rat. Einerseits habe sie ihre Fühler in ihrem Bekanntenkreis bereits ausgestreckt, andererseits schwebe ihr eine andere Idee vor, analog zu einer TV-Sendung mit dem Titel «Wir sind klein und ihr seid alt». Darin ging es um das Zusammenspiel älterer Betreuungspersonen mit jüngeren Kindern. Die Art und Weise, wie die beiden Generationen von diesem Austausch profitiert hätten, sei für sie sehr inspirierend, sagt sie. Für Zysset stimmt diese Stossrichtung. «Das deckt sich mit Gesprächen, die wir dahingehend geführt haben», bestätigt er.

Warum eigentlich «Station»?
Zum Schluss noch etwas zum Namen der «Station»: Michel Zysset erklärt, das Wort werde in allen drei Kommunikationssprachen der Destination (Deutsch, Französisch und Englisch) gleich beschrieben und bedeute immer dasselbe: nämlich eben Station. «Es ist keine Bergstation und keine Talstation, sondern eine Tüftelstation», erklärt der GST-Projektleiter, der die «Station» allerdings nicht nur stationär sieht, sondern sie als Label visioniert. Er könne sich gut vorstellen, dass in dem Gebäude auch Workshops für Erwachsene angeboten werden, wozu die Angehörigen der Hüttenwart-Community kostenlosen Zutritt hätten. Als Dankeschön für ihren Einsatz. Ebenso wäre es möglich, die Räumlichkeiten für private Feiern zu mieten. Man darf gespannt sein, wie sich ab kommendem Dezember die «Station» präsentieren wird und welche Angebote sich die kreativen Köpfe dahinter noch einfallen lassen.


ERLEBNISWEGE

Laut Michel Zysset, Projektleiter GST, geht es auch beim anderen grossen familienorientierten Projekt, den Erlebniswegen, vorwärts. Die Baubewilligungen sind eingegangen, gegenwärtig ist man an den Bereinigungen der Auflagen. Doch die seien sehr gering, so Zysset. Gegen das Projekt habe es weder von öffentlicher noch von privater Seite her Einsprachen gegeben. Dies läge an der guten Abklärung mit allen beteiligten Parteien im Vorfeld sowie am Wohlwollen der involvierten Landeigentümer. «Die beiden Erlebniswege erfahren einen sehr starken Rückhalt von der einheimischen Bevölkerung im Saanenland», so Zysset. Man habe einen guten Konsens gefunden. Nun werden die einzelnen Elemente der Erlebniswege bis ins letzte Detail ausgestaltet. Noch in diesem Jahr sollen die Fundierungen für die Elemente gemacht werden, damit diese im kommenden Frühling gesetzt und verschraubt werden können.

Die Eröffnung der beiden Erlebniswege, «Saanis Klangerlebnis» mit 18 Posten zwischen Saanen und Gstaad sowie «Saanis Bergerlebnis» mit 17 Posten zwischen Saanenmöser und Schönried, sollen im Mai 2021 eröffnet werden.

Bereits zwei Genussliegen, nämlich eine beim Mettlengrillplatz und eine am Witterenweg sind bereits installiert und laden zum Ausprobieren und verweilen ein.


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