Gummibootparty auf dem Hornbergsee

  18.08.2020 Saanenmöser

Die einheimische Band «SchoccoRocco» spielte am Samstag auf einer Uferbühne am Hornbergsee. Die 120 Plätze auf den Gummibooten waren schnell ausgebucht und dem abstandsregelkonformen Konzert stand nichts im Weg.

JENNY STERCHI
«Es ist so richtig wie an einem Festival», freuten sich Besuchende, die, bepackt mit Gummiboot und Badekleidern, per Shuttlebus auf den Hornberg gebracht wurden.

Sicherheit als höchste Priorität
Sie hatten den Besuch des ersten Gummibootfestivals auf dem Hornberg im Vorfeld gebucht und begaben sich am Samstagnachmittag zu dem Platz, der extra für die Vorbereitungen der Besuchenden zur Verfügung gestellt wurde. Alles war für diesen Anlass genau durchgeplant, denn die Einhaltung des Corona-Schutzkonzeptes war Bedingung für dieses Gesamterlebnis. Die Alpinzentrum Gstaad AG stellte 120 Rettungswesten zur Verfügung. Damit war die Besucherzahl bereits definiert und frühzeitig ausgebucht. Diese und das Aufgebot von Rettungsschwimmerpersonal sorgten für die Sicherheit der Besucher. Natürlich hofften die Veranstalter auch auf die Eigenverantwortung der Festivalgäste und wurden nicht enttäuscht.

Die Gummiboote wurden aufgepumpt, beladen und dann mehr oder weniger fachmännisch zu Wasser gelassen. Es gelangten aber nicht nur klassische Bootsmodelle auf den See. Neben mehrere luftgefüllten Einhörnern in diversen Grössen kamen auch ganze Wellness-Landschaften und überdimensionierte Rettungsringe zum Einsatz. Die Teilnehmenden wurden zu Beginn des Konzerts via Lautsprecherdurchsage auf das Einhalten der Abstände zwischen den Booten aufmerksam gemacht und sie hielten sich daran.

«SchoccoRocco» auf Startrampe
Der Plan war, die Musiker von «SchoccoRocco» auf der Terrasse der kleinen Bar am Rand des Sees spielen zu lassen. Sie wären für das schwimmende Publikum gut sichtbar gewesen und hätten reichlich Platz für Instrumente und Technik gehabt. Für «SchoccoRocco» schien das jedoch zu weit entfernt von den Besuchern und sie richteten sich stattdessen auf der Startrampe, von der normalerweise die Wakeboarder auf den See starten, ein. Sie beschallten also direkt vom Ufer aus sowohl Konzertbesucher als auch die wenigen Zaungäste und zufällig vorbeikommenden Wandersleute. Insgesamt boten die Herren von «SchoccoRocco» drei Stunden lang handgemachte Musik zum Mitsingen und Im-Boot-Schaukeln.

Getränkeservice mit Abstand
Für die Versorgung der «Böötler» hatte sich Jeunesse Saanenland etwas ganz besonderes ausgedacht. Mittels eines kleinen ferngesteuerten Modellbootes wurden die via Whatsapp aufgegebenen Getränkebestellungen an die Passagiere der nummerierten Boote ausgeliefert. Das kam nicht nur der Abstandsregel, sondern auch jenen entgegen, die ihre Paddel daheim vergessen hatten und ihr Wasserfahrzeug auf unkonventionelle Weise – paddeln mit den blossen Händen – über den See bewegten.

Ponton-WC
Waren die bestellten Getränke dann konsumiert, wurde über kurz oder lang der Gang zur Toilette nötig. Auch hier hatten die Veranstalter weiter gedacht. Keiner musste sein Boot samt Mannschaft ans Ufer befördern, um zu den sanitären Einrichtungen zu gelangen. Ein ToiToi, auf einem von Fässern getragenen Floss befestigt und in der hinteren Hälfte des Sees verankert, konnte sehr gut erreicht werden.

Dieses Co-Projekt, das von Jeunesse Saanenland und der Alpinzentrum Gstaad AG realisiert wurde, kam kurzfristig zustande. Orientiert an sämtlichen Schutzmassnahmen konnte an dieser Veranstaltung den Abstandsund Hygieneregeln entsprochen werden.

«Dieses Festivalmodell wäre für uns auch ohne Corona attraktiv», betonte eine vierköpfige Bootsmannschaft während einer kurzen Musikpause. So bleibt zu hoffen, dass es ein nächstes Gummibootfestival in einem hoffentlich normalen Sommer geben wird.

Weitere Fotos unter https://tinyurl.com/y48bmb4k
Video: https://tinyurl.com/y2au8c2g


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