Kioskschliessung sorgt für Empörung

  07.08.2020 Gstaad

Der Kiosk beim Bahnhof Gstaad ist aufgrund der Corona-Krise bis auf Weiteres geschlossen. Bei Gästen und Einheimischen stösst das auf heftige Reaktionen.

BLANCA BURRI
Von einem Tag auf den anderen und präzise zum Saisonbeginn schloss die Valora Management AG die Türen der Verkaufsstelle von Press & Books in Gstaad per 20. Juli. Sie begründet die Schliessung mit den «behördlichen Anordnungen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus». Diese hätten schweizweit zu starken Frequenzund Umsatzverlusten an den Valora-Standorten geführt. Aus diesem Grund seien und würden auch weiterhin verschiedene Verkaufsstellen vorübergehend geschlossen oder deren Öffnungszeiten reduziert.

«Eine Frechheit»
Bei Einheimischen, Hotelbesitzern, Chaletgästen sowie Touristen stösst dieser Entscheid auf Empörung. «Es ist eine Frechheit, mitten in der Hochsaison den Kiosk zu schliessen», sagt jemand, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. «Gstaad ist ein Weltkurort. Wer den Zug nimmt, kann nicht einmal mehr eine Zeitung, ein Eis oder eine Erfrischung kaufen, das ist doch nicht normal», meint jemand anders. Dass es keine öffentlich Vorankündigung gab, kommt besonders schlecht an.

Auch Tourismusdirektor Flurin Riedi findet das eine unmögliche Situation. Wir sind von Valora enttäuscht», sagt er auf Anfrage. Vor allem, weil er Valora angeboten hat, die Zeitungen und Zeitschriften vorübergehend im Tourismusbüro Gstaad zu verkaufen. Valora hat das Angebot abgelehnt. Nun beobachte man die Situation und prüfe Alternativen.

Die MOB hat reagiert und bietet neu an ihrem Schalter Glace an.

Bis auf Weiteres
Ob und wann die Verkaufsstelle von Press & Books wieder eröffnet wird, hängt davon ab, wie sich die Kundenfrequenzen entwickeln werden. «Wir werden dies genau beobachten und hoffen, dass wir mit der Press & Books-Verkaufsstelle in Gstaad so schnell wie möglich wieder für die Kunden da sein werden», schreibt Martin Zehnder, Kommunikationsbeauftragter der Valora, auf Anfrage. Er versichert, dass eine Lösung mit dem Pressegrossisten 7Days Media gefunden worden sei, um die Versorgung mit Zeitungen und Magazinen sicherzustellen. Dieser Service kommt wohl nicht allen Kunden zugute, denn viele Chaletgäste können ihre Spezialmagazine und Zeitungen aus der ganzen Welt nur mit grossen Aufwand kaufen.


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