Sola – eine Woche mit Daniel unterwegs

  07.08.2020 Simmental

WEISSENBURG Als wir das Thema «Anders» des Lagers definierten, ahnten wir nicht, dass das ganze Jahr «anders» sein wird und auch das Lager in gewissen Bereichen. Zusammen mit zahlreichen Kindern und Leitern durften wir aber trotzdem eine tolle Woche in Weissenburg verbringen und das Lagerleben zusammen geniessen. Die Jungscharen aus dem Saanenland und der Lenk erlebten in der Woche die Geschichte von Daniel aus der Bibel, der in Babylon auch fremd und anders war.

Am Samstagmorgen begaben wir uns auf die Reise nach Babylon (Weissenburg). Die Kinder wurden von König Nebukadnezar, Soldaten und Dienern begrüsst. Auch Daniel und seine drei Freunde waren dabei. So tauchten die Kinder schon ganz am Anfang in die Geschichte ein und waren alle ganz gespannt, wie es weitergehen wird. Nach einer Zugfahrt und einer Wanderung für die Kleinen und einer Velotour für die Grossen kamen wir schon bald im Königreich von Nebukadnezar an und konnten den Thronsaal betreten. Nachdem die letzten Zelte aufgestellt waren, gab es schon bald etwas Leckeres zu Essen und jede Kleingruppe (jeweils ein Stamm Israels) durfte ihr Lied, welches sie durch den ganzen Tag gedichtet hatten, vortragen. Dieses Lied wurde während des Lagers immer mehr erweitert und so konnten wir uns immer wieder an den kreativen Liedern und Choreografien freuen.

Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück wie jeden Morgen mit «stiller Zeit» weiter. Dort kamen wir als Stamm zusammen, tauschten über das Gehörte aus und lasen in der Bibel. Weiter ging es wie in der Geschichte: Nebukadnezar liess nämlich Daniel und weitere Männer ausbilden und so wurden auch die Kinder in Pioniertechnik ausgebildet. Am Nachmittag durften wir im Plenum wieder miteinander musizieren und ermutigende Worte hören. Zwischendurch gab es im Lager natürlich immer wieder Theater, damit die Kinder in der Geschichte von Daniel auf dem Laufenden blieben. Anschliessend war bei verschiedenen Spielen Teamwork gefragt und später konnten sie als Kleingruppe ihr Abendessen bei einem lustigen Geländespiel verdienen. Mit ihren Leitern machten sie am Bach ein Feuer, kochten das Essen und genossen dann das selbst erarbeitete Menu. «Wo sind denn der König und die anderen Leiter?», fragten die Kinder und Jugendlichen, als sie am Morgen aufstanden. Die Frage wurde ihnen aber erst nach dem Frühstück beantwortet. Sie mussten nämlich auf die Suche nach dem König gehen und ihn wie in der Geschichte um eine längere Frist für Daniel bitten, damit er dem König den Traum deuten kann. Später ging es mit einem Teil weiter, der besonders für die Neulinge in der Jungschar und im Sola spannend war: Sie bekamen einen Jungscharnamen. Den erhielten sie aber nicht einfach umsonst, sondern mussten zuerst noch einen Parcours mit verschiedenen Posten absolvieren. Von nun an sollten alle Teilnehmer sowie Leiter mit dem Jungscharnamen angesprochen werden, da sie auch in der Geschichte in Babylon alle einen neuen Namen erhielten. Am Nachmittag nach dem Plenum ging es mit verschiedenen
Workshops weiter, in denen sie verschiedene Arten kennenlernten, mit Gott zu reden und mit ihm Zeit zu verbringen. Am Abend stand dann ein Nachtgame auf dem Programm, bei dem die vier Gruppen Puzzleteile sammeln mussten. Mit der vollständigen Karte aus den Puzzleteilen wurden sie zum Schatz, in dem verschiedene Materialien für den zweiten Teil waren, geführt. Nun ging es darum, die Statue aus dem Traum von Nebukadnezar nachzubauen, die dann vom König und seinen Helfern bewertet wurden.

Wie auch schon die anderen Tage war es auch am nächsten Tag wieder sonnig und warm. Nach dem Frühstück und der Kleingruppenzeit ging es weiter mit einem spannenden Geländespiel. Das Spiel zeigte unter anderem auf, wie schwierig es für Daniel und seine Freunde war, standhaft zu bleiben und sich trotz Gesetz nicht vor der Statue zu verbeugen. Die Freunde von Daniel mussten aber mit Konsequenzen rechnen und landeten im Ofen, wo sie jedoch von einem Engel gerettet wurden. Am Nachmittag ging es dazu passend weiter: In Gruppen sollten die Kinder nämlich einen Ofen am Bach bauen, in dem sie dann Brötchen für das Zvieri backen konnten. Im Bach konnte man sich auch noch gleich abkühlen und den schönen Sommertag geniessen.

Am Mittwochmorgen war es auf dem Lagerplatz ruhiger als sonst. Wo wohl die Teenager waren, fragten sich die Kleinen. Für sie hiess es aber schon bald Sachen zusammenpacken für eine Wanderung und schon ging es los. Der König und Daniel mit seinen Freunden waren natürlich auch dabei und Nebukadnezar schwärmte von seinem schönen Königreich. Bei einer Verzweigung trennte sich die Gruppe, eine Hälfte hatte nämlich noch ein spannende Besichtigung im Sinn: das Schnurenloch. So machten sich die einen auf zu den Höhlen. Wie richtige Forscher waren alle begeistert vom Schnurenloch und suchten gar nach Kristallen. Weiter ging es dann über eine Hängebrücke und schliesslich kamen wir beim Weissenburgbad an, einer Ruine von einem ehemaligen Thermalbad. Die erste Gruppe war inzwischen schon wieder auf dem Lagerplatz und vergnügte sich mit Spielen, während die Höhlengruppe noch zurückwanderte. Müde, aber glücklich konnten die Kinder noch ein feines Nachtessen, Lieder und eine Andacht geniessen. Die Teenies waren an diesem Tag schon seit früh am Morgen in Richtung Stockhorn unterwegs und übernachteten dann auch auswärts in einer Berghütte.

Am nächsten Morgen stand Biwakbau auf dem Programm, die Kinder lernten einen «Berliner» oder einen «Gotthard» aufzubauen, in denen dann alle, die Lust hatten, in der nächsten Nacht übernachten durften. Da das Wetter, ausser Gewittern während der Nacht, fast immer gut mitmachte, freuten sich die Kinder nach dem Sport am Nachmittag auf eine Abkühlung: eine Wasserschlacht stand an. Und schon kamen die Teenies zurück, welche die Abkühlung nach der anstrengenden Wanderung auch gut gebrauchen konnten. Später gab es dann noch einen Block, bei dem die Teilnehmer Morsen lernen konnten. Auch dies hatte einen Zusammenhang mit der Geschichte: auf dem Fest des neuen Königs Belsazar erschien eine Schrift an der Wand, die nicht entziffert werden konnte. Also wie das Morsealphabet, das von den Kindern zuerst auch nicht gelesen werden konnte. Daniel konnte dem König dann jedoch die Bedeutung erklären.

Das Lager ging schon bald dem Ende zu, aber wir hatten noch zwei spannende Tage vor uns. Am Vormittag vergnügten sich alle bei einem Sportturnier, bei dem Brennball, Fussball usw. gespielt wurde. Wie immer gab es ein leckeres Essen von der Küche und anschliessend verschwand jeder Gruppenleiter mit seiner Gruppe im Zelt. Sie hatten nämlich als Gruppe ein Rätsel erhalten, wo sie hin mussten. Denn in der Geschichte erliess der neue König Darius ein Gesetz, dass niemand anderes angebetet werden darf als er. Daniel wurde aber beim Beten erwischt und musste in die Löwengrube. Weil auch die Kinder zu einer Andacht wollten, was ja verboten war, mussten sie sich als Gruppe fortschleichen. Auf dem Weg lauerten aber überall Soldaten, bei denen sie sich gute Ausreden ausdenken mussten. Alle Gruppen kamen anschliessend bei einer Scheune an, wo dann die Andacht auf sie wartete. Nach ein paar tollen Liedern ging es wieder zurück zum Lagerplatz. Dort fanden sie Daniel in der Löwengrube, was im Lager ein Entengehege war. Er lebte immer noch, da ihn Gott bewahrt hatte. Später bereiteten wir uns auf den Abschlussabend vor. Der letzte Abend mit Theatern und Liedern ging mit einem kleinen Gitarrenkonzert eines Teilnehmers und einem feinen Dessert zu Ende.

Am Samstag nach dem Lagerabbau gab es zum Abschluss noch ein Plenum, in dem wir noch mal gemeinsam musizierten und inspirierende Worte hörten. Dann hiess es leider schon Abschied nehmen voneinander. Wir machten uns auf den Weg zum Bahnhof, um nach Hause zu fahren. So ging die schöne und spannende Woche zu Ende. Die Kinder durften lernen, dass es auch gut ist, «anders» zu sein, dass jeder sich selbst sein sollte, dass Gott jeden anders gemacht hat und man damit auch einen positiven Unterschied machen kann. Wir haben viele tolle Stunden miteinander verbracht, durften Spass und Action erleben und auch einiges mit in den Alltag nehmen. Ein herzliches Dankeschön gilt allen, die sich engagiert und diese schöne Woche ermöglicht haben.

DORINA REICHENBACH, JUNGSCHARLEITERIN

Weitere Fotos unter https://tinyurl.com/yxhulsc4


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