«Ds Grosi» und «d Saanegeiss» im Radio SRF 1

  29.09.2020 Event, Kultur, Volkswirtschaft, Tourismus, Saanen

Nach den 10-Uhr-Nachrichten schaltete am Sonntag Radio SRF 1 von Zürich live ins Landhaus in Saanen. In der Sendung «Persönlich» sprachen Bethli Küng und Michael Grossenbacher mit Moderatorin Sonja Hasler unter anderem über ihre Übernamen, über Momente, die ihr Leben veränderten und ihre Träume für die nächsten Jahre.

KERSTIN BÜTSCHI
Pünktlich nach den Nachrichten am vergangenen Abstimmungssonntag startete die Radio-SRF-1-Sendung «Persönlich» live im Landhaus in Saanen. Bei Moderatorin Sonja Hasler waren die Einheimische Bethli Küng, bekannt als Politikerin, Skifahrerin und Lehrerin, und Micheal Grossenbacher, Comedian bei «bagatello», Lehrer und Flüchtlingshelfer, zu Gast. Als Erstes wollte Hasler von Grossenbacher direkt wissen, wie er zum Übernamen «Grosi» gekommen ist. «Ich wohnte im Internat im Lehrerseminar in Murifeld und jeden Morgen versuchten wir, uns vor den Internatsleitern zu verstecken, um noch etwas länger zu schlafen. Eines Morgens bin ich in den Pyjamahosen und – während meiner Sturm-und-Drang-Zeit – mit langen Haaren ins Unterrichtsgebäude gelaufen und da rief jemand: ‹Lueget mau das Grosi, wo da inechunnt!›», erklärt er lachend. Dieser Übername ist geblieben, heute sage ihm sogar seine Ehefrau so. Auch Bethli Küng hat einen Übernamen: «Saanegeiss». «Wenn wir die Saanegeiss mit ihren Eigenschaften genauer betrachten, ist das ein würdiger Spitzname», meinte Küng schmunzelnd.

Momente, die das Leben verändern
Beide Gäste im Sendungsformat «Persönlich» erlebten Momente, die ihr Leben auf den Kopf stellten. Bethli Küng musste 1968 in den Vorbereitungen für die Olympischen Winterspiele in Grenoble infolge eines zerschmetterten Oberschenkels ihre Karriere als Skirennfahrerin an den Nagel hängen. Später zog es sie für zwanzig Jahre in die Politik als Gemeinde- und Grossrätin. Im Grossrat mischte sie gerne mit und bereitete sich akribisch auf die Sessionen vor. «Mein Credo war, dass ich mich immer an die Wahrheit halte und diese am Rednerpult vertrat, auch wenn es nicht allen gefiel», erzählte Küng stolz.

Für Michael Grossenbacher brachte das Jahr 2015 mit der Flüchtlingskrise Veränderungen. «Wir wollten einen Flüchtling aufnehmen, hätten jedoch eine zweite Nasszelle gebraucht und ein Umbau war nicht möglich», meinte er immer noch sichtlich irritiert. Er habe dann entschieden, dass er Kleider sammle und nach Griechenland fahre. Ihm habe dieser Einsatz gut getan: «Nach meinem Leben im Rampenlicht wurde ich dort wieder zu einem einfachen Mann.» Hasler interessierte sich dafür, was ihm von seinen Einsätzen in Griechenland in Erinnerung geblieben ist. «Vor allem die Geräusche, weil die Boote mitten in der Nacht aus dem Nichts auftauchten, begleitet von Schreien», erzählt er. 2016 gründete er den Verein «The Voice of Thousands» und engagiert sich weiterhin als Flüchtlingshelfer.

Vom Reisen und Gesundbleiben
Zum Schluss fragte Sonja Hasler ihre Gäste noch nach ihren Träumen und Wünschen für die kommenden Jahre. «Ich möchte noch nach Alaska reisen», meinte Küng sofort. Mit ihrem vor 15 Jahren verstorbenen Mann wollte sie diese Reise noch antreten, doch es kam nicht mehr dazu. Bethli Küng war den Tränen nah, als es um ihren Ehemann ging. «Heute bin ich etwas emotional, weil er heute Geburtstag gefeiert hätte», erzählte sie nach Sendungsende. «Ich möchte das Leben noch lange geniessen und gesund bleiben», meinte Grossenbacher. Gerade in dieser speziellen Zeit sei es keine Verständlichkeit.

«Oberländer halt»
Moderatorin Sonja Hasler zeigte sich sehr zufrieden mit den Gästen und dem Gespräch. «Oberländer halt», lachte sie. «Ich bin froh, durften wir die Gespräche wieder mit Publikum durchführen», erzählte sie. Der Saal im Landhaus war mit dem nötigen Abstand bis auf den letzten Platz gefüllt, immer wieder wurde applaudiert und mitgelacht. Auch Bethli Küng, welche am Anfang nervös war, zeigte sich zufrieden: «Es war ein gutes Gespräch und es freut mich, dass wir ein so zahlreiches Publikum hatten.» Das Saanenland ist dem begeisterten Pilzsammler Grossenbacher nicht unbekannt, er habe die Region unter anderem mit «bagatello» besucht. Er zeigte sich begeistert von den beiden Frauen: «Sonja Hasler weiss immer die richtigen Fragen zu stellen und vom Publikum her habe ich gemerkt, dass Bethli Küng eine respektierte Persönlichkeit in der Region ist. Ich muss mich unbedingt noch einmal mit ihr treffen.»

Die ganze Sendung kann online unter SRF1 Persönlich nachgehört werden: https://www.srf.ch/ audio/persoenlich/showbiz-trifft-politik-michael-grossenbacher-und-bethli-kueng?id=11844375

 


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