Gutes Jahr für die Volkshochschule

  08.09.2020 Saanenland, Bildung

Die Volkshochschule Obersimmental-Saanenland schloss ihr letztes Geschäftsjahr mit einem Gewinn von über 10’000 Franken ab. Auch der Vorstand ist wieder vollzählig. Dennoch blickt man in eine ungewisse Zukunft, budgetieren ist praktisch unmöglich.

KEREM S. MAURER
«Die grösste Dynamik im vergangenen Jahr war im Bereich unseres Vorstandes zu finden», sagte Katja Minnig, Geschäftsstellenleiterin der Volkshochschule Obersimmental-Saanenland anlässlich der Hauptversammlung am letzten Dienstag vor knapp zwanzig Mitgliedern. Sie meinte damit die «relativ kurzfristige» Demission von Präsident Hans-Peter Venner im letzten August sowie das Ausscheiden des Vizepräsidenten Andreas Kindler im Januar. Beide wurden bereits vor der Mitgliederversammlung verabschiedet. Ziel war es laut Katja Minnig, mit einem Co-Präsidium aus dem Vorstand heraus eine Übergangslösung zu schaffen, damit in Ruhe eine geeignete Person für das Präsidium gefunden und Stabilität in den Abläufen der Volkshochschule gewährleistet werden kann. Am 1. September 2019 übernahmen Andrea Hunziker und Catrin Linke das maximal auf zwei Jahre beschränkte Co-Präsidium. Andrea Hunziker blieb aus gesundheitlichen Gründen der Versammlung fern. Die Wahl des Co-Präsidiums erfolgte einstimmig. «Ich freue mich, der Volkshochschule neuen Schub zu verleihen und sie weiter vorwärtszubringen», sagte Catrin Linke nach der Wahl.

Vollzähliger Vorstand
Per Ende Dezember 2019 demissionierte auch Lorenz Fehr aus dem Vorstand. Neu in den Vorstand der Volkshochschule Obersimmental-Saanenland gewählt wurde der im Saanenland aufgewachsene und aktuell im Diemtigtal wohnhafte Sven Hojak. Ebenfalls in den Vorstand gewählt wurde Marius Frank aus Gsteig und last, but not least Hansueli Gammeter, der ursprünglich aus dem Emmental stammt, aber in Zweisimmen wohnt. Wiedergewählt wurde Daniela Eschler aus Boltigen.

Dank und Abschied ohne Nähe
Die Mitgliederversammlung stand – wie könnte es anders sein – ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Die knapp zwanzig Teilnehmenden sassen mit dem geforderten Abstand zumeist alleine an einem der weiträumig aufgestellten Tische. Daran hat man sich mittlerweile wohl oder übel gewöhnt. Ungewöhnlich war dann doch die Würdigung beziehungswseise die Verabschiedung der langjährigen Kursleitenden. Gleich drei Jubilarinnen wurden für ihr Engagement, während 20 Jahren Kurse geleitet zu haben, geehrt: Marianne Winterberger, Adriana Baur und Marianne Thalmann. «Wegen Corona dürfen Geschenke nicht persönlich übergeben werden», bedauerte Katja Minnig, worauf die Jubilarinnen ihre Blumensträusse, die auf einem der Tische bereitgelegt worden waren, selber holten. Ebenso die Taschen mit Geschenken. «So unpersönlich, ohne Händeschütteln oder Umarmungen tut es schon weh», kommentierte Minnig das Szenario.

Rechnung schliesst mit Gewinn
2019 konnten von 128 ausgeschriebenen Kursen deren 105 durchgeführt werden, das entspricht 81 Prozent. Im Vorjahr waren es 112 durchgeführte Kurse bei 133 Ausschreibugen, was 84 Prozent entsprach. Die Zahl der Teilnehmenden sank von 1019 im Jahr 2018 auf 902 im letzten Jahr. Dies nachdem die Teilnehmerzahl in den letzten Jahre stetig gestiegen ist. Dennoch erwirtschaftete die Volkshochschule im Jahr 2019 einen Gewinn von 10’040 Franken. Katja Minnig begründete den Gewinn: «2019 konnten weniger Kurse als 2018 durchgeführt werden und auch die Anzahl Teilnehmende sank. Die durchgeführten Kurse waren jedoch besser ausgelastet.» Dies zeige sich auch bei den Subventionen, bei welchen der Ertrag wieder gesteigert wurde. Ausserdem habe man dieses Jahr für die Kursleitendenweiterbildung vom Verband der Schweizerischen Hochschulen einen finanziellen Zustupf von 600 Franken bekommen.

Schwieriges Budget
Das Budget für das Corona-Jahr sieht einen kleinen Gewinn von 3960 Franken vor. Minnig relativerte, man habe das Budget im Januar vor Corona erstellt und sei sich mittlerweile bewusst, dass diese Zahlen nicht stimmen. Dennoch habe man sich entschieden, das Budget nicht anzupassen, weil man «schlicht nicht weiss, was noch passiert». Sie betonte, dass keine grösseren Auslagen geplant seien. Das Budget wurde genehmigt.


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