Saanen: alle Vorlagen deutlich angenommen

  29.09.2020 Saanen, Politik

Die Saaner Stimmbevölkerung hat alle kommunalen Abstimmungsvorlagen deutlich angenommen. Die Stimmbeteiligung lag bei gut 65 Prozent.

Aufgrund der unsicheren Lage im Zusammenhang mit der Bekämpfung des Covid-19-Virus und den damit verbundenen Einschränkungen fand in der Gemeinde Saanen zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte eine Urnenabstimmung über kommunale Vorlagen statt.

Hohe Stimmbeteiligung
Insgesamt hatten die Stimmberechtigten über fünf kommunale Vorlagen zu entscheiden. Alle Vorlagen wurden deutlich angenommen. Die Stimmbeteiligung betrug etwas über 65 Prozent. Zum Vergleich: An den Gemeindeversammlungen nahmen im Durchschnitt der vergangenen Jahre zwischen 2,6 bis 10,9 Prozent der Stimmberechtigten teil.

Klare Ergebnisse
Die fünf Vorlagen wurden deutlich – mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 78,7 (Globalbudget Grossanlässe 2021–24) bis 94,9 Prozent (Leistungsvertrag Sportzentrum) – angenommen.

Die Jahresrechnung 2019 wurde mit 2114 Ja-Stimmen gegen 69 Nein-Stimmen angenommen. Die Jahresrechnung 2019 schliesst mit einem Aufwand im Gesamthaushalt von Fr. 79’338’259.32, einem Ertrag im Gesamthaushalt von Fr. 94’833’665.58 und einem Ertragsüberschuss im Gesamthaushalt von Fr. 15’495’406.26.

Der Souverän genehmigte die vom Gemeinderat traktandierte Abschreibung des Erheblichkeitsantrags von Sepp Doppmann betreffend CO2-Rückgewinnung bei Fernwärmezentralen mit 1727 Ja-Stimmen gegen 237 Nein-Stimmen.

Der Verlängerung des Leistungsvertrags mit der Sportzentrum Gstaad AG für weitere zehn Jahre stimmten die Saanerinnen und Saaner mit 1955 Ja-Stimmen zu 62 Nein-Stimmen zu.

Ebenfalls angenommen hat die Stimmbevölkerung die Neuordnung des Globalbudgets für die Unterstützungsbeiträge an die Grossanlässe der Einwohnergemeinde für die Jahre 2021 bis 2024. 1774 stimmten der Vorlage zu, 408 lehnten sie ab.

Den Gemeindebeitrag für die Anerkennung von Saisonabonnementen und Mehrtageskarten der Bergbahnen Destination Gstaad AG als Fahrausweis im ÖV bewilligten die Stimmberechtigen mit 2058 Ja-Stimmen zu 229 Nein-Stimmen.

Von den eidgenössischen Vorlagen profitiert
«Die Stimmbeteiligung ist super und die Zustimmung zu den Traktanden auch», freute sich Gemeindepräsident Toni von Grünigen am Sonntagnachmittag. Er zeigte sich aber auch realistisch. «In Bezug auf die hohe Stimmbeteiligung haben wir sicher von den eidgenössischen Vorlagen profitiert.» Auch sei klar, dass Entscheide mit einem Zustimmungsanteil zwischen 78 und 95 Prozent bei einer Stimmbeteiligung von über 65 Prozent einen ganz anderen Rückhalt hätten als bei einer sehr tiefen Stimmbeteiligung. «Aber», so von Grünigen, «in unserem Organisationsreglement ist festgelegt, dass die Gemeindeversammlung unsere Legislative ist, um Geschäfte zu verabschieden. Das ist im Moment so.» Und Gemeindeversammlungen hätten durchaus viele Vorteile: «Der Stimmbürger, die Stimmbürgerin hat an einer Gemeindeversammlung einen ganz anderen Einfluss auf die Geschäfte. Es können Diskussionen stattfinden, Rückweisungsanträge eingereicht oder Abänderungsanträge beantragt werden. » Allerdings gebe es viele Leute, die aus verschiedenen Gründen nicht an der Gemeindeversammlung teilnehmen können, an Urnenabstimmungen hingegen schon. Die nächste Urnenabstimmung auf kommunaler Ebene findet am 29. November statt und auch dann stehen zwei nationale Vorlagen zur Abstimmung. Man darf also gespannt sein.

ANITA MOSER/PD


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote