Wenn in der Schule Maskenpflicht herrscht

  30.10.2020 Coronavirus, Schule

Seit Kurzem heisst es für uns: Maske an! Doch wie es eigentlich genau in der Schule zu und her geht, die Stimmung im Schulgebäude ist und wie die Reaktionen dazu sind, wissen nur diejenigen, die dort alles genau so miterleben!

Am Montagnachmittag erfuhren wir Schülerinnen und Schüler: Es wird Maskenpflicht herrschen. Aber schon seit einer Weile wurde bei uns Schülern darüber gerätselt, wann es so weit kommen würde: Seit die Coronafallzahlen wieder täglich gestiegen sind, wurde bald bei vielen klar, dass zum Abstandhalten, Händewaschen und Fensteröffnen eine weitere Massnahme hinzukommen wird. Die Lösung ist eine Maske. Wir Schüler waren natürlich alle nicht begeistert, denn eine Maske ist nicht sehr angenehm. Darum genossen wir noch die letzten Stunden (bis auf Weiteres) Schule ohne Maske.

Premiere Maskenpflicht
Es ist Dienstagmorgen, ab heute gilt die Maskenpflicht, das wissen wir alle. Also ziehe ich die Maske an und betrete das Schulhaus. Links und rechts hängen die rot-gelben Infoblätter, die über die Massnahmen berichten. Wie jeden Tag desinfiziert man sich die Hände an den Desinfektionsmittelspendern, die im ganzen Schulhaus aufgebaut wurden.

Einige Treppenabsätze weiter oben überrascht einen der Anblick, der viel eher einer Krankenstation gleicht als sonst irgendwas. Zwar laufen Schüler wie jeden Tag durch die Gänge, aber das einheitliche Durcheinander der Gesichter, die durch die meist blauen Masken verdeckt werden, verwirrt einen.

Doch einige Sekunden später hat man den Durchblick wieder und ich gehe gemächlich zu unserem Schulzimmer. Viele meiner Mitschüler tauschen die ersten Erfahrungen mit der Maske in der Schule aus. Ich selber merke auch, dass das warme und teilweise auch feuchte Klima unter unserer Maske nicht gerade das Angenehmste ist. Das Motto heisst jetzt halt: «Augen zu und durch.»

Kaum hat der Unterricht angefangen, werden die Fenster weit geöffnet und die eiskalte Morgenluft strömt ins Zimmer. Dies ist eine weitere Massnahme, da sich Viren durch die eiskalte Luft nicht so schnell verbreiten. Pech für mich, wenn man direkt neben dem offenen Fenster sitzt! In den ersten zwei Lektionen erhält jeder von uns 50 Einwegmasken. In den kleinen Pausen gehen viele Schüler auf die Toilette, denn immerhin in den Kabinen ist es gestattet, die Maske kurz abzulegen.

Grosse Pause, Verschnaufpause
Nach drei Lektionen klingelt es zur grossen Pause. Kaum ist man durch die Eingangstür, ziehen die meisten Schüler die Maske aus und alle gehen zu ihren gewohnten Pausenorten. Dort essen alle ihr Znüni und das zum Glück ohne Maske. Das wäre nämlich schwierig geworden, aber es hätte sicher lustig ausgesehen, wenn alle probiert hätten, ihren Apfel oder ihr Sandwich durch die Maske zu essen …

Kurz bevor wir wieder durch den Eingang gehen, ziehen wir alle unsere Masken wieder an – zwar nicht sehr motiviert, aber gewöhnen tut man sich daran.

ELIN BÜRKI


SCHÜLER UND SCHÜLERINNEN IM INTERVIEW

Was halten die Schüler/innen davon?

Hast du dich schon an die Maskenpflicht gewöhnt?
Aline Klenk (AK)
: Ja, ich habe mich schon daran gewöhnt.
Nils Reichenbach (NR): Weil man im ÖV auch schon Masken tragen musste,war es nicht sehr schwierig.
Milena Matti (MM): Ja, weil ich sie schon im Postauto und Zug tragen musste.
Lea Berchten (LB): So schlimm ist es jetzt gar nicht. Und an die Maske hat man sich gewöhnt.
Livio von Siebenthal (LvS): Nein, noch nicht ganz, aber sie ist okay.

Findest du die Maskenpflicht gerechtfertigt?
NR:
Es war nötig, aber es hilft nichts, wenn man die Maske nicht richtig trägt.
MM: Weil die Fallzahlen täglich steigen, war es die richtige Entscheidung.
LB: Sie ist klar gerechtfertigt.
LvS: Ja, man gewöhnt sich warscheinlich noch daran.
AK: Ja, es ist zum Schutz der Risikogruppe.

Gehst du gleich gerne in den Unterricht wie vor der Corona-Krise?
AK:
Nein, nicht unbedingt.
NR:Die Maske stört halt …
MM: Eigentlich schon, aber mit den Masken ist es ein bisschen blöd.
LB: Ja.
LvS: Ja, ich gehe gleich gerne in die Schule.


SCHULLEITER MARTIN STÄHLI IM INTERVIEW

Wie ist es für Sie, wenn alle Schüler und Lehrpersonen mit Masken herumlaufen?
Es ist sehr ungewohnt und man fühlt sich, wie wenn man in einem Spital wäre. Schade ist, dass man die Mimik der Menschen nicht mehr so gut erkennt.

Wie hat sich ein Unterricht seit der Corona-Krise verändert?
Als Lehrperson ist man eingeschränkter und man hat weniger Möglichkeiten, den Unterricht zu gestalten. Man muss sich an verschiedenen Regelungen anpassen. Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen und den Schülern ist deutlich schwieriger.

Arbeiten Sie als Schulleiter auch mit den verschärften Massnahmen gleich gerne?
Ja, ich arbeite immer noch gleich gerne und solche Herausforderungen und Situationen gehören zu meiner Aufgabe.

Ist die Maskenpflicht unerwartet gekommen?
Nein, diese Regelung kam nicht unerwartet und ich bin froh, dass die Maskenpflicht konsequent umgesetzt wird.


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