Personelle Engpässe noch im Griff

  24.11.2020 Saanenland, Coronavirus

Mit der aktuellen Personalsituation in den Einrichtungen der Alterswohnen STS AG können alle Leistungen noch zufriedenstellend erbracht werden. Schnelltests werden im Saanenland derzeit keine gemacht.

JENNY STERCHI
Die Pandemiesituation bleibt anhaltend angespannt. Die Testkapazität wurde laut Medienberichten mit der Hinzunahme der Schnelltests zwar ausgebaut. In den Arztpraxen und Apotheken im Saanenland werden sie jedoch momentan nicht angewandt. Die ungleich niedrigere Zuverlässigkeit der Antigen-Schnelltests gegenüber der PCR-Testmethode wird als Grund angegeben. Dazu komme der Platzbedarf für die Isolation des Getesteten während des Verfahrens, über den die hiesigen Apotheken und Arztpraxen nicht verfügen. Die Probenentnahmen für einen PCR-Test sind in den hiesigen Arztpraxen, beschränkt auf eigene Patienten, und weiterhin im Spital Zweisimmen möglich. Jeder Abstrich setzt eine telefonische Voranmeldung voraus.

Eingeübte Verhaltensregeln statt Schnelltests
Auch für die Alters-und Pflegeheime der Region bietet der Schnelltest auf eine mögliche Infektion mit dem Sars-CoV-2-Erreger derzeit keine Alternative im Umgang mit Besuchern. «Wir halten an unserer Strategie fest, dass sich die Besuchenden streng an Abstandsregeln, Maskenpflicht und Hygienemassnahmen halten», erklärt André Streit, Geschäftsführer der Alterswohnen STS AG, auf Anfrage. Symptomatischen Personen sei schon seit Frühling der Zutritt nicht erlaubt. Damit erübrige sich der Einsatz der Schnelltests, die laut kantonaler Behörde bei Menschen mit kürzlich aufgetretenen Symptomen empfohlen werden.

Dass die Strategie funktioniert und Besuche von Angehörigen trotz steigender Infektionszahlen weiterhin möglich war, sorgte für zahlreiche erfreuliche Rückmeldungen an die Institutionsleitung. «Das stärkt das Vertrauen in uns und fördert langfristig das Verständnis für die strikte Einhaltung sämtlicher Schutzmassnahmen», ist Streit überzeugt.

Bisher verschont von Extremsituation
Auf die Frage nach allfälligen personellen Engpässen, wie sie derzeit aus verschiedenen Altenpflegeeinrichtungen in der ganzen Schweiz gemeldet werden, sei die Alterswohnen STS AG laut André Streit noch verschont geblieben. Natürlich gäbe es unter den Mitarbeitenden immer wieder Ausfälle, quarantänebedingt oder aufgrund einer Ansteckung. «Aber wir konnten die Lücken bisher immer intern dank grosser Flexibilität der Mitarbeitenden schliessen», so der Geschäftsführer. Er sei sich aber bewusst, dass sich diese Situation schnell verschärfen könnte. «Und dann darf nicht die Suche nach dem Verursacher im Vordergrund stehen, vielmehr müssen wir unsere Energie dann darauf verwenden, in einem solchen Fall die Ausbreitung möglichst schnell zu verhindern», stellt er klar.

«Sollte es aber zu einem grösseren Covid-19-Ausbruch kommen, wären wir sehr schnell auf Hilfe von Aussenstehenden angewiesen», sagt der Geschäftsführer abschliessend. «Wir würden in diesem Falle für weitere Stellen bei unserem Pflegepersonal auf der Liste des Kantons, bei Freiwilligen und beim Zivildienst anfragen. Interessentinnen und Interessenten, die sich im Bedarfsfall für Einsätze, nicht nur im Bereich der Pflege, sondern auch auf administrativem und logistischem Gebiet, zur Verfügung stellen würden, können sich gerne telefonisch bei unseren Betrieben melden.»


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