Reto Burri folgt auf Johann Peter von Grünigen

  13.11.2020 Gstaad

Seit der Gründung der Zückerli-Wispile AG hat sich Johann Peter (Hans-Peter) von Grünigen im Verwaltungsrat engagiert. Auf Ende Jahr tritt er zurück. Für ihn nimmt Reto Burri aus der Lauenen Einsitz im Verwaltungsrat.

ANITA MOSER
Coronabedingt fand die 15. Generalversammlung der Zückerli-Wispile AG anstatt wie üblich im Berghaus Wispile im kleinen Kreis im Büro des Präsidenten Benz Hauswirth statt. Der Verwaltungsrat hat die Aktionäre vorgängig gebeten, auf die persönliche Anwesenheit zu verzichten und sich durch den Verwaltungsrat oder den unabhängigen Stimmrechtsvertreter, Notar Niklaus Würsten, vertreten zu lassen. An der GV vertreten waren letztlich 834 Aktienstimmen oder 55 Prozent.

Der Einsatz hat sich gelohnt
Die von der BDG getätigten Investitionen in Tiere und Spielplatz hätten den Sommer 2020 nochmals beflügelt, schreibt Benz Hauswirth in seinem Jahresbericht. Und die Corona-Krise habe nun mit aller Deutlichkeit gezeigt, wie wichtig die Wispile für die Region sei. «Jahrelang haben wir nun für deren Erhalt gekämpft. Wir wurden als ‹rückwärtsgewandte Nostalgiker› betitelt.» Oft sei er angegangen worden, «sein Bähnli» endlich aufzugeben. «Stur haben wir uns mit Erfolg dagegen gewehrt», so Hauswirth und blickt zurück: «Der Kampf um den Erhalt der Wispile ist noch lange nicht zu Ende», schrieb er 2016 in seinem Jahresbericht. Im Jahr darauf «steter Tropfen höhlt den Stein», oder «wir Zückerlianer sind die Wachhunde». Heute sei die Schliessung der Wispile kein Thema mehr.

Ziel noch nicht ganz erreicht
«Ist nun der Auftrag der Zückerli-Wispile AG erledigt? Können wir uns zur Ruhe setzen?», fragt der Präsident und gibt auch gleich die Antwort: die Wispile als ein Puzzleteil im ganzen Tourismusangebot zu erhalten, habe man zum grossen Teil erreicht. Im Sommerangebot sei die Wispile nicht mehr wegzudenken. Aber: «Die Positionierung als Winterberg für Skifahrer, Wanderer und Genussmenschen ist von den Verantwortlichen noch nicht zur Zufriedenheit der Gäste umgesetzt worden», so Hauswirth. «Wir haben zum Glück viele neue, jüngere Aktionäre. Sie werden den Stellenwert der Wispile in der Tourismusdestination Gstaad aus ihrer Optik beurteilen. Sollte die Wispile noch differenzierter positioniert werden?»

Am Geld fehle es auf alle Fälle nicht. Dies habe der Abschluss der Gemeinderechnung auf eindrückliche Weise aufgezeigt. Die Erhöhung der Amtlichen Werte spüle nochmals Millionen Franken in die Gemeindekasse. «Dieses Geld sollte klug und nachhaltig, zukunftsorientiert eingesetzt werden.» Das Produkt Destination Gstaad müsse kontinuierlich verbessert werden.

Noch viel Potenzial für die Zukunft
Das Geld müsse zum Wohl der einheimischen Bevölkerung, «den Leuten, die zu uns arbeiten kommen, den Gästen, die unsere wunderbare Region besuchen, eingesetzt werden und nicht für teure und nicht nachhaltige Prestigeobjekte», schreibt der Präsident. Unter dieser Optik gebe es auf der Wispile noch viel Potenzial für die Zukunft. Gute Ideen seien gefragt.

24 Jahre im Verwaltungsrat
Sein Dank gehe an die Mitglieder des Verwaltungsrats und insbesondere an Hans-Peter von Grünigen, welcher auf Ende Jahr zurücktrete. Hans-Peter von Grünigen war 1996 Gründungsmitglied der «Aktion Wispile». «Er hat sich damals spontan finanziell beteiligt und sich als Sekretär des Verwaltungsrates zur Verfügung gestellt», so Hauswirth. «Die sieben Jahre, in denen wir die Wispile operativ leiteten, waren eine turbulente und sehr lehrreiche Zeit, welche ich nicht missen möchte. Wie manches Problem haben wir nächtelang zu lösen versucht und beim letzten ‹Dächeli› auch gelöst», schreibt der Präsident und dankt Hans-Peter von Grünigen für die 24 Jahre Zusammenarbeit ganz herzlich.

Neu- und Bestätigungswahlen
Als Nachfolger für den abtretenden Hans-Peter von Grünigen wurde Reto Burri aus der Lauenen in den Verwaltungsrat gewählt. Benz Hauswirth (Gstaad), Arnold Hauswirth (Saanen), Christof Huber (Gstaad) und Daniel von Siebenthal (Gstaad) wurden für eine weitere vierjährige Amtsperiode bestätigt. Die Rechnung, die mit einem Verlust von knapp 2400 Franken abschliesst, wurde genehmigt und dem Verwaltungsrat Décharge erteilt.

Er sei guter Hoffnung, dass dieses Virus verschwinde, wie es gekommen sei, so Benz Hauswirth und schliesst seinen Jahresbericht mit einer Bitte an die Aktionäre: «Ski fahren kann man gleichwohl. Ich hoffe, dass ich diesen Winter oft Aktionäre auf der Piste und im Berghaus antreffen werde.»


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