Das Le Rosey kommt trotz Pandemie nach Gstaad

  04.12.2020 Region

Die Privatschule Le Rosey kommt trotz der aussergewöhnlichen Situation nach Gstaad – jedoch in Intervallen.

BLANCA BURRI
Seit 105 Jahren verbringt die Privatschule Le Rosey den Winter in Gstaad. Bekanntlich sind ihre Räumlichkeiten eng und auf das ganze Saanenland verteilt. Aufgrund der Pandemie war lange unsicher, ob das Institut mit 400 Schülern und 150 Lehr- und Betreuungskräften in der kommenden Saison nach Gstaad disloziert. Es hat entschieden, an der Tradition festzuhalten und hat ein Sicherheitskonzept ausgearbeitet.

In kleinen Gruppen
Die Junioren – die acht bis zwölf jährigen Kinder – werden den ganzen Winter in Gstaad verbringen. Als Grund gibt das Rosey an, dass sie einem sehr kleinen Risiko ausgesetzt seien. Alle anderen Roséens werden einen Teil des Semesters in kleineren Gruppen in Gstaad verbringen. Insgesamt werden im Durchschnitt rund 120 Schülerinnen und Schüler gleichzeitig im Winterkurort weilen, also rund ein Viertel der gewohnten Anzahl. Ziel ist es, die Verbindung zur Natur und zum Wintersport in diesem Winter weiter zu stärken. Neben dem Skifahren wird Langlaufen und Schneeschuhwandern besonders gefördert. Auch die Rosey-Rennen werden Teil des Aktivitätenprogramms bleiben. Die Schule in Rolle wird parallel weitergeführt. Je nach Pandemieverlauf wird das Konzept angepasst.

Vorerst keine Integration ins Dorfleben
Das Le Rosey ist immer bestrebt, sich ins Dorfleben zu integrieren. Es gibt beispielsweise freundschaftliche Wettkämpfe mit dem Gymnasium Gstaad. Davon muss das Le Rosey aus Sicherheitsgründen erst absehen. Je nach Verlauf der Pandemie werden die Regeln im Verlauf des Winters gelockert oder angezogen. Ziel des angepassten Konzepts ist die Sicherheit, der qualitativ hochwertige Unterricht und die Treue gegenüber den Traditionen.

Erweiterung dringend nötig
Direktor Christophe Gudin vermutet, dass auch dieses Jahr zahlreiche Eltern von Rosey-Schülern in Gstaad weilen werden, um die Nähe der Kinder zu spüren. In Bezug auf den Standort Gstaad betont er: «Die Pandemiesituation macht mich traurig. Sie unterstreicht einmal mehr die Verbundenheit von Le Rosey mit Gstaad und den Wunsch, in Gstaad zu bleiben!» Aber eben, sie zeige ganz klar auf, dass eine Erweiterung des Campus dringend nötig sei. Zur Erinnerung: Das Le Rosey hegt seit Jahren Baupläne für einen Neubau der Schul- und Wohnanlagen. Ein Projekt in Schönried wurde von den Behörden nicht genehmigt. Nun werden andere Baupläne an einem alternativen Standort verfolgt. Für die Veröffentlichung derselben sei es aber noch zu früh. Aber: «Bei dessen Umsetzung unterstützt uns die Gemeindeverwaltung sehr aktiv.»


J.F. KENNEDY SCHOOL IST OFFEN

Die J.F. Kennedy School in Saanen hatte Glück im Unglück. Entgegen vieler Schulen im Ausland konnte sie während der zweiten Welle offen bleiben und hat dadurch mehr Schüler als üblich angezogen. «Einige Eltern blieben deshalb im Saanenland, statt ins Heimatland zu reisen», erklärt der Schulleiter Henri Behar. Das Schulkonzept sieht eine komplette Trennung der Grundstufe und der Mittelstufe vor. Dadurch müsste in einem positiven Covid-19-Fall nur ein Teil der Schule geschlossen werden. Zurzeit besuchen 95 Schülerinnen und Schüler die Schule. Im Winterquartal wird die Kapazitätsgrenze von 105 Schülerinnen und Schülern erreicht werden. «Um die Sicherheit zu garantieren, werden alle geforderten Massnahmen Hygiene, Abstand und Masken umgesetzt», betont der Schulleiter. «Alle Kinder ab elf Jahren tragen die Masken, sogar während dem Sportunterricht.»


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote