Der Samichlous kommt ins Saanenland

  04.12.2020 Coronavirus, Saanenland

Lange war unklar, ob der Samichlous der Pandemie zum Opfer fällt. Jetzt ist klar: Er lässt die Kinderherzen auch dieses Jahr schneller schlagen.

BLANCA BURRI
Roter Mantel und weisser Bart. Der Samichlous imponiert den Kindern, manche können vor Aufregung kaum einschlafen. Beinhahe hätte diese Tradition am 6. Dezember pausiert. Dank ausgeklügelten Schutzkonzepten und dem gegenseitigen Abstimmen der Massnahmen an der Präsidentenkonferenz der Dorforganisationen kommt der Samichlous an fast alle bisherigen Standorte.

Abstand, Abstand, Abstand
Eigentlich heisst die Covid-19-Formel in Deutschland AHA (Abstand, Hygiene und Alltagsmaske). Im Fall vom Samichlous-Schutzkonzept setzen einige Dorforganisationen vor allem auf Abstand. Deshalb stellen sie am 6. Dezember am frühen Abend Figuren (Gstaad) oder Tannenbäume (Saanen) im Dorfzentrum auf. Die einzelnen Familien sind angehalten, sich eine Figur oder einen Tannenbaum auszusuchen und dort auf den Samichlous zu warten. Er kommt dann mit dem Eseli vorbei und die Kinder können dem weisen Mann das Gedicht aufsagen.

«Värsli» vom Samichlous statt von den Kindern in Gsteig
In Gsteig hat sich der Samichlous dieses Jahr etwas anderes ausgedacht. In Versform erklärt er den Schulkindern und ihren Eltern, dass er die Päckli dieses Jahr im Schulhaus versteckt. Damit die Kinder am Sonntag, 6. Dezember, nicht zur Schule müssen, tut er dies am Folgetag. Die traditionelle Samichlousgeschichte und der Umtrunk fallen dieses Jahr somit aus.

Voranmeldung in Turbach
«Im Turbach kommt der Samichlous gegen Abend zur Brätelstelle ‹Alte Turbachstrasse›», teilt Jolanda Romang von der Dorforganisation Turbach auf Anfrage mit. Die Eltern konnten ihre Kinder vorgängig anmelden und sogar wünschen, was der Samichlous den Kindern erzählen soll. Sobald die Teilnehmer bekannt sind, wird ein Zeitplan erstellt und den Eltern mitgeteilt. «So kann jede Familie ihren Besuch beim Samichlous geniessen», sagt die Turbacherin.

Vor dem Haus statt im Haus
In Lauenen hat der Samichlousbesuch in der Stube der Familien mit zweijährigen Kindern bis Drittklässlern eine lange Tradition. In den 1930er-Jahren von Frau Kramer ins Leben gerufen, organisiert der Frauenverein diese Besuche bis heute. Auch in diesem speziellen Jahr finden sie – mit Abänderung – statt. Statt im Haus wird der Samichlous die Kinder im Freien treffen. «Er wird bei jeder Familie auf seine Weise auf sich aufmerksam machen», lässt Organisatorin Ursula Trachsel durchblicken. Sie hat dem Samichlous und den Familien ans Herz gelegt, dass sich nur gesunde Personen treffen. «Abstand halten ist sowieso ein Muss», betont sie.

Keine Advents- und Weihnachtsmärkte
Aufgrund der Pandemie finden weder der Adventsmarkt in Feutersoey noch die beiden Weihnachtsmärkte in Saanen statt. Ob der Weihnachtsmann in Saannmöser am 24. Dezember kommen und die Waldweihnachten stattfinden werden, ist noch offen.

Weitere Informationen entnehmen Sie aus den Inseraten und den Vorschautexten.


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