Destination Gstaad setzt auf ein vielfältiges Winter(sport)angebot

  08.12.2020 Gstaad, Wintersport, Destination

Der Anteil an Nichtskifahrern war im Saanenland schon immer gross. Um auch ihnen coronakonforme Winter(sport)erlebnisse zu bieten, hat die Destination Gstaad das Angebot massiv ausgebaut.

ANITA MOSER
Er sei froh um das Statement des Bundesrates, dass die Schweizer Skigebiete offen bleiben können, betont Tourismusdirektor Flurin Riedi. «Unsere Bergbahnen unternehmen alles, um für unsere Gäste den grösstmöglichen Schutz zu gewährleisten.» Die Destination habe dank ihrer Lage einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Gebieten: «Es gibt viele verschiedene Transportmöglichkeiten, um vom Tal in die Höhe zu kommen. Es gibt kein Nadelöhr, wo eine einzige Gondel die Gäste auf den Berg bringen muss. Zusätzlich haben wir viele Skilifte, Sessellifte – mit einer Art Frischluftgarantie.»

Lust auf Ferien im Schnee
Der Fokus liege auf den Schweizer Gästen, betont Riedi. Auch wenn einige europäischen Länder ihre Skigebiete nicht öffnen, erwarte er keinen Ansturm von ausländischen Gästen – mit Ausnahme jener, die gar nie abgereist sind. «Und es wird bestimmt viele Schweizer in die Berge ziehen – wie bereits im Sommer und im Herbst.» Die Lust auf Ferien im Schnee sei gross, so Riedi. Gross sei aber auch die Angst vor der Pandemie, dass sie ausser Kontrolle gerate. «Wir alle haben es selber in der Hand, mit – etwas mehr – Disziplin, mit mehr Aufmerksamkeit und Achtsamkeit zu einem erholsamen und unbeschwerten Wintersporterlebnis zu kommen.»

Von strategischer Bedeutung
«Wir hatten schon immer einen hohen Anteil an Nichtskifahrern», betont Riedi. «Wir waren diesbezüglich bereits sehr gut aufgestellt. Aber wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach solchen Angeboten noch steigen wird, deshalb haben wir in diesen Bereich nochmals massiv investiert.» Es gehe nicht um Konkurrenzangebote zum Skifahren- oder Snowboarden, sondern um eine Ergänzung. Unabhängig von Corona sei der Ausbau von Angeboten für Nichtskifahrer von strategischer Bedeutung und auch Teil der Entwicklungsstrategie der Destination.

Über 30 Winterwanderwege und 70 bis 80 Kilometer Schneeschuhtrails
«Wir haben über 30 verschiedene Winterwanderwege», erklärt Riedi. Zum Beispiel wurde der bestehende Winterwanderweg von Saanenmöser–Chübeli verlängert und führt neu via Lochstafel als Rundweg zurück nach Saanenmöser. Neu ist auch der Winterwanderweg vom Hornberg via Berschel nach Schönried. In Feutersoey werden als Test eine neue Winterwander-Rundroute und eine kleine Schlittelpiste realisiert.

Auf ein Netz von zwischen 70 bis 80 Kilometern ausgebaut wurden die markierten Schneeschuhrouten – zum Beispiel am Rellerli, in der Lauenen mit dem Chrine-Trail und dem Trütlis-Trail, in der Schneeweid (Vordere Walig) und natürlich im Sparenmoos. «Es gibt präparierte und unpräparierte Trails. Die präparierten führen teilweise dem Winterwanderweg entlang. Der grösste Teil ist nicht präpariert, aber markiert. Alle 50 bis 100 Meter ist ein Signal erkennbar», erklärt der Tourismusdirektor.

140 Loipenkilometer und 10 Skitourenvorschläge
Stark investiert hat man auch in das bestehende Langlaufloipennetz. «Um der grösseren Nachfrage gerecht zu werden und die Loipen attraktiver zu gestalten, präparieren wir dort, wo es möglich ist, breiter.» Auch wird zum Beispiel das Eingangsportal in Schönried neu gestaltet und im Gebiet Saanenmöser-Schönried stehen zwei Schneelanzen im Einsatz.

Den Langlauftagespass kann man neu mit Twint bezahlen, die anderen Pässe können selbstverständlich online bezogen werden.

Bereits seit einigen Jahren verzeichnet man in der Region auch eine Zunahme im Skitourenbereich. Dieser Trend setze sich in diesem Winter fort, ist Riedi überzeugt. Insgesamt seien auf der digitalen Tourenplattform zehn Tourenvorschläge verzeichnet.

Neuer Winterspielplatz
Auch die Kleinen sollen auf ihre Kosten kommen. Das Kinderskigelände in Saanenmöser soll dank verschiedenen Spielelementen zum attraktiven Snowgarden werden. Die Eröffnung ist am 23. Dezember geplant.

Grillstellen, Fonduehüttli und Genussliegen
Um «d Rueh ir Natur» zu geniessen, wurden vier weitere Genussliegen sowie ein weiteres Fondue-Caquelon aufgestellt und die beliebten Fonduehüttli wurden im Innenbereich frisch ausgestattet. Auch aufs Grillieren muss man im Winter nicht verzichten. Am Winterwanderweg im Turbach steht eine coronakonforme Grillhütte und die beliebte Grillstelle oberhalb der Bergstation Horneggli soll teilweise auch im Winter genutzt werden können.

Rund 15 Leute im Einsatz
Um all diese Angebote in Schuss zu halten, ist Manpower gefragt. Es gilt Wege, Loipen, Trails zu präparieren, Routen zu kontrollieren, sie allenfalls frisch zu markieren, Langlaufpässe zu verkaufen usw. «Wir haben im Winter an den verschiedenen Standorten insgesamt rund 15 Leute im Einsatz», sagt Flurin Riedi.

Strenge Schutzkonzepte für Events
Noch ist offen, ob und unter welchen Bedingungen die geplanten Events – Konzerte, Sportanlässe usw. – stattfinden können. An den Organisationen soll es nicht scheitern. «Sie haben sich gut vorbereitet, haben strenge Schutzkonzepte erstellt und wo nötig die Formate angepasst», so Riedi.

Neue Check-in-App für die Destination
Auch das Contact Tracing soll vereinfacht werden. «Wir haben für die Destination nach einer einheitlichen Lösung zur Sammlung von Kontaktdaten gesucht», so Riedi. Ziel sei es, dass der Gast sich nicht mit x verschiedenen Apps herumschlagen müsse. Bereits im Oktober hat der GST zusammen mit dem Hotelierverein mit der Covtr.app eine gemeinsame Lösung vorgestellt. Diese hat sich jedoch nicht wie erhofft flächendeckend durchgesetzt. Viele Hotel- und Restaurationsbetriebe setzten auf eigene Lösungen. Nun hofft man auf die Mindful-App – die Bergbahnen arbeiten bereits damit. «Mit der Mindful-Lösung wollen wir mithelfen, die Covid-19-Pandemie in der Schweiz einzudämmen und die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, aber vor allem unseren Nutzern eine möglichst grosse Convenience bieten», so Riedi.

Digital aufbereitet
Die Digitalisierung ist ein zentraler Aspekt, zwar unabhängig von Corona, aber mit Corona erst recht wichtig. «Wir bereiten alle Informationen digital auf und passen sie laufend an», so Riedi. «Der Gast muss mit wenigen Klicks zu den gewünschten Informationen kommen. Einerseits zu sämtlichen Angeboten und andererseits zu den aktuell geltenden coronabedingten Massnahmen.» Das Ziel ist schlussendlich, dass unsere Gäste einen möglichst angenehmen Aufenthalt geniessen können und wir bestmöglich für ihre Gesundheit sorgen können.

https://www.gstaad.ch


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