In einer geplanten 30er-Zone 50km/h zu fahren, gefährdet die Sicherheit aller

  04.12.2020 Leserbriefe

Vor gut zehn Jahren hat das kantonale Tiefbauamt festgestellt, dass die Kantonsstrasse der Ortsdurchfahrt Schönried nicht mehr in gutem Zustand ist. Ebenfalls ist die Beleuchtung mangelhaft und die Parkplatzsituation, insbesondere beim lokalen Gewerbe, gefährlich für die übrigen Verkehrsteilnehmenden. Zwischenzeitlich sind solche Querparkplätze per Gesetz nicht mehr erlaubt und müssen bei einer Sanierung entfernt und durch Längsparkplätze ersetzt werden.

Ein erstes Projekt haben die verantwortlichen Personen im 2017 an einer Informationsveranstaltung präsentiert. Durch die neuen Längsparkplätze sollte der Strassenraum enger, die Fussgängerstreifen aufgehoben und eine Tempo-30-Zone signalisiert werden.

Oh weh, dies gefiel uns Bewohnern des Saanenlands gar nicht. Der Weg ins Tal und auch aus dem Tal ist so schon weit, so sollten nicht noch zusätzliche Verkehrsbeschränkungen erlassen werden. Zahlreiche unterstützten eine Petition gegen die vorgesehene Temporeduktion. Der Kanton sollte also über die Bücher und suchte nach neuen Lösungen.

Beinahe hätten wir es verpasst, aber seit Mitte November hat der Kanton das Projekt Sanierung Ortsdurchfahrt Schönried ohne zusätzliche Informationen zur zweiten Mitwirkung aufgelegt. Die Pläne sind (praktisch) dieselben geblieben wie vor drei Jahren – die Geschwindigkeits-Signalisation wurde jedoch wieder auf Tempo 50 angepasst. Nun sollten also alle zufrieden sein!

Aber Halt! Alle Fussgängerstreifen werden – wie in einer 30er-Zone vorgesehen – aufgehoben, einzig zwischen dem Hotel Ermitage und der Schule Schönried gibt es zukünftig noch eine sichere Querungshilfe. Wer also zu Fuss von der Bettlersmatte oder der Sonnigen Matte zur Bäckerei Wehren gehen möchte, springt ohne Fussgängerstreifen rasch über die Strasse, während die Camions weiterhin mit Tempo 50 vorbeirauschen. Wer bei Kernens einkehren möchte, aber nun auf einem Längsparkplatz auf der gegenüberliegenden Seite parkieren muss, quert die Strasse ebenso zwischen Fahrzeugen, die sich beidseitig mit 50km/h nähern. Kann dies eine Aufwertung einer stark befahrenen Hauptstrasse sein? Die Schulkinder von Schönried können die Hauptstrasse nur noch beim Hotel Ermitage sicher queren und die Touristen im Dorf müssten in aller Eile über die Strasse rennen und würden dabei ihr ganzes Gepäck verlieren oder in ihren Skischuhen ungeschickt ausrutschen.

Gerne hätten wir alle unsere Fussgängerstreifen im Dorf zurück! Aus Sicherheitsgründen müssten dann wohl aber zahlreiche Längsparkplätze aufgehoben werden. Unser lokales Gewerbe würde massiv darunter leiden, Einheimische und Touristen würden ihre Einkäufe an andere Standorte verlagern und die lokale Gastronomie würde umfahren. Damit sind wir nicht einverstanden! Wir unterstützen unsere einheimischen Geschäfte, wir setzen uns für die Sicherheit von Schulkindern und Fussgängern sowie für ein attraktives Dorf für Einheimische und Touristen ein. Deshalb wirken wir mit und fordern diese Planung nur umzusetzen, wenn zugleich eine Tempo-30-Zone signalisiert wird. In einer geplanten 30er-Zone 50km/h zu fahren, gefährdet die Sicherheit aller!

Werte Schönrieder, macht von eurem Recht Gebrauch und sendet eure Mitwirkungseingabe bis am 15. Dezember 2020 an die Bauverwaltung der Gemeinde Saanen. DORFORGANISATION SCHÖNRIED

GSTAAD SAANENLAND TOURISMUS


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