Er formt das Licht

  29.01.2021 Kunst, Interview

In Gstaad erstrahlt zurzeit «Himalaya», eine Skulptur des weltberühmten Künstlers Helidon Xhixha. Er hat sich in das Saanenland verliebt.

NADINE HAGER
Seit Dezember ragt am Kapälliplatz eine acht Meter hohe Säule aus rostfreiem Stahl in den Himmel empor. Die matte, quaderförmige Oberfläche von «Himalaya» gibt den Blick auf ein glänzendes, im Fliessen erstarrt scheinendes Innenleben frei, das mit dem Licht spielt. Dies ist übrigens das Markenzeichen schlechthin für die Kunst Helidon Xhixhas, der neben «Himalaya» bereits zahlreiche Kunstwerke geschaffen hat und diese auf der ganzen Welt ausstellt. «Ich forme keine Materialien – ich benutze Materialien, um Licht zu formen», lautet nicht umsonst die berühmteste Aussage aus dem Munde des Künstlers. Helidon Xhixha verfolgt stets das Ziel, zwischen seinen Werken und der umgebenden Natur einen Dialog herzustellen.

In Liebe zu Gstaad
Helidon Xhixha stellt in Gstaad zum zweiten Mal aus. 2017 hat er diesen Ort im Familienurlab für sich entdeckt: «Es war Liebe auf den ersten Blick. Gstaad – mit einer solch einzigartigen Umgebung atemberaubend und inspirierend für jeden kreativen Geist – ist die perfekte Bühne für meine monumentalen Kunstwerke», erzählt er im Interview. Besonders die «atemberaubenden Landschaften und die malerischen Alpenansichten» hätten es ihm angetan. So stellte er 2019 insgesamt neun Kunstwerke in Gstaad aus. «Himalaya» wird noch bis im März auf dem Kapälliplatz zu sehen sein.


ZUR PERSON

Helidon Xhixha gilt als führende Figur in der zeitgenössichen Kunstszene. Der ursprünglich aus Albanien stammende Künstler ist für seine Ausbildungen zuerst nach Italien, dann London ausgewandert. Heute arbeitet er abwechselnd in Mailand und Dubai. Noch internationaler als er selbst sind seine Kunstwerke unterwegs: Im Bild posiert er beispielsweise mit «Iceberg», seiner 700kg schweren Skulptur aus rostfreiem Stahl, die er im Zeichen des Klimawandels im Canal Grande bei Venedig treiben liess. Auch in Latinamerika, den Vereinigten Staaten und dem Mittleren Osten sind Kunstwerke von ihm anzutreffen.
FOTO: LORENZO PALMIERI


HELIDON XHIXHA IM INTERVIEW

In die strahlende Zukunft

Helidon Xhixhas Werke zieren unzählige Plätze auf der ganzen Welt. Was steckt hinter der Skulptur auf dem Kapälliplatz?

NADINE HAGER
Helidon Xhixha, was ist die Bedeutung von «Himalaya»?
Die Skulptur erhebt sich in den Himmel und blickt in eine strahlende Zukunft ... Genau wie die höchsten Gipfel der Erde, gesegnet mit einer unvergleichlichen Schönheit: das Himalaya-Gebirge. Das Kunstwerk gibt die Unermesslichkeit und Kraft der Natur wieder.

Warum haben Sie sich dafür entschieden, Ihre Kunst am Kapälliplatz auszustellen?
«Himalaya» passt dort perfekt in die Umgebung. Der Kapälliplatz ist ideal, um das Kunstwerk zu installieren und einen Dialog mit der Umgebung zu schaffen – eine enge Beziehung, das Zusammenspiel mit der Natur und der Umgebung sind wichtige Aspekte meiner Arbeit.

Werden Sie nächstes Jahr wieder in Gstaad ausstellen?
Auf jeden Fall würde ich mich geehrt fühlen, wenn ich die Möglichkeit dazu bekäme. Ich betrachte Gstaad als meine zweite Heimat.

 

 


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