Mit einem Drink fing alles an

  22.01.2021 Vorschau

Rosemarie und Daniel Beck-Grundisch feiern am 23. Januar goldene Hochzeit.

Wann es «gefunkt» hat, wissen Rosemarie und Daniel Beck noch ganz genau. Das war am Muttertag 1970, im Restaurant Bären in Triesenberg, Liechtenstein, wo Rosemarie für ein Auslandsjahr im Service tätig war. Es war Liebe auf den ersten Blick, als Rosemarie, Serviertochter bei der Familie Fuchs im Bären, ihm das Getränk servierte. «Dieses Mädchen gefällt mir, die muss es sein …» Er hat Rosemarie gefragt, ob sie mit ihm zusammen einen Drink nehmen wolle. Seine Rosemarie (geborene Grundisch) sagte Ja und wiederholte das ein Jahr später, als in der Pfarrkirche St. Josef Triesenberg geheiratet wurde. Heute, am 23. Januar 2021 blickt das Paar auf 50 gemeinsame Ehejahre zurück und feiert goldene Hochzeit. «Gegenseitige Rücksichtnahme» nennt das Goldpaar als Basis für eine lange, glückliche Ehe. Drei Kinder (Patrick, Dominik und Marcel) sind im Haus Beck gross geworden. Das Eigenheim wurde 1974 an der Wangerbergstrasse errichtet. Hier lebt das Goldpaar heute gemeinsam und glücklich.

Rosemarie Beck, geborene Grundisch, stammt aus Gstaad im wunderschönen Saanenland. Sie ist dort auf den schön gelegenen Oberbort an der Hornbergstrasse aufgewachsen und hat nach ihrem Schulabschluss für ein Jahr als Au-pair-Mädchen in der französischen Schweiz in Delémont (Delsberg) im Kanton Jura verbracht, wo sie bei einer Apothekerfamilie zwei behinderte Kinder betreute und hütete. Nebst dem Französischlernen war es für Rosemarie eine grosse, aber schöne Aufgabe, von welcher sie heute noch gerne erzählt, bevor sie dann ihren Daniel kennen lernte und eine eigene Familie gründete. Rosemarie Beck-Grundisch war besorgt um die Erziehung ihrer drei Kinder, und sie schuf jene gute Atmosphäre in ihrem Heim, in der sich alle wohlfühlten. Heute ist es ein bisschen ruhiger, die Arbeit in Haus und Garten, das Lesen von Biografien, Interesse am Zeitgeschehen füllen ihren Alltag aus. Durch regelmässige Spaziergänge hält sie sich körperlich und durch Kreuzworträtsellösen auch geistig fit. Mitmenschen mit Anliegen finden bei ihr stets ein offenes Ohr und eine tätige Hilfsbereitschaft, die im Stillen gelebt wird. Sie trat als aktives Mitglied dem Samariterverein Triesenberg bei, dem sie heute noch angehört und bei dem sie dieses Jahr ebenfalls ihr 50-jähriges Jubiläum feiern kann. Im Herzen ist sie stolze «Berner Oberländerin». Ihre Heimat besucht sie regelmässig – gerade vor wenigen Wochen reiste sie wieder nach Gstaad, um ihre Schwester zu besuchen. Auch die Sommerferien werden jährlich in Gstaad verbracht. Die Verbindung zu ihrer Heimat ist immer geblieben – so wird auch regelmässig der abonnierte «Anzeiger von Saanen», welcher zweimal wöchentlich erscheint, gelesen und das Geschehen im Saanenland verfolgt.

Daniel Beck wuchs in Triesenberg auf und machte nach der Schulentlassung eine dreieinhalbjährige Lehre als Bauschlosser. Seine Lehrstelle befand sich in Triesenberg ganz in der Nähe seines Daheims im Steinort, wo er aufgewachsen ist. Nach einem Arbeitsunfall folgte 1978 eine Umschulung zum Rettungssanitäter beim Liechtensteinischen Roten Kreuz und er übte diesen Beruf bis 1989 aus. Man konnte vielen Menschen in schwierigen Situationen helfen – das war motivierend. Allerdings brachte der Beruf auch mit sich, dass er mit schweren Schicksalen konfrontiert wurde. Schweren Herzens musste er den Beruf als Rettungssanitäter dann nach elf Jahren aufgeben, da psychische Probleme auftauchten: Negative Einsätze beschäftigten ihn, sodass er von Alpträumen verfolgt wurde und so entschied er, sich beruflich neu zu orientieren. Daniel arbeitete gerne mit Menschen zusammen und hatte Spass am Organisieren, und so liess er sich 1989 zum Gemeindepolizisten ausbilden. 26 Jahre übte er diesen Beruf bei der Gemeinde Vaduz aus – bis zu seiner Pensionierung 2014. Er ist Samariter mit Leib und Seele. In Not geratenen, verunglückten oder kranken Menschen zu helfen, immer für andere da zu sein, wenn er gebraucht wird: Das ist seine Lebenseinstellung. Neben Beruf und Familie blieb Zeit für ehrenamtliches Engagement im Samariterverein Triesenberg, welchem er 1971 beigetreten ist. Ab 1980 übernahm er aus Not das Präsidium, da sich niemand zur Verfügung stellte, und dieses Amt führte er bis heute, also 41 Jahre, aus. «Bei allen Aktivitäten hatte ich immer volle Unterstützung meiner Frau und Familie», resümiert er. 2004 hat Daniel das Laufen für sich entdeckt. Der klassische «Hobbyläufer» war er nur kurz, schon bald packte ihn das Wettkampffieber und er trainierte für seinen ersten LGT Alpin Marathon. Von 2005 bis 2018 absolvierte er einen bis zwei Marathons pro Jahr, dazu gehörte der LGT Alpin Marathon, Swiss Alpine Marathon in Davos und der Jungfrau Marathon. Dieser Marathon gehört zu den Top Ten der weltweit schwierigsten Bergläufe. Auch den Weg zum Arbeitsplatz nahm er zehn Jahre bis zur Pensionierung bei Wind und Wetter bei jeder Jahreszeit unter die Füsse, morgens und nach Feierabend von Triesenberg nach Vaduz. Wer rastet, der rostet – so ist er noch heute dem Laufen treu geblieben und unternimmt wöchentlich grössere und längere Lauftouren in den geliebten Bergen.

Beide blicken heute auf einen langen gemeinsamen Weg zurück, der 1970 mit einem Drink im Restaurant Bären begonnen hat. Besonders stolz sind beide auf ihre drei Söhne und ihre Schwiegertochter Isabelle und freuen sich, im Kreise ihrer Familie bei Gesundheit zu feiern. Die grosse Feier fällt coronabedingt wegen Einschränkungen leider aus. Mit Freunden und Bekannten wird später gefeiert.

DIE FAMILIE


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