Corona-Regeln – von komisch bis tragisch

  09.02.2021 Leserbriefe

Maskenpflicht, Abstand halten, Hände waschen. Ja, ja, das wissen wir doch alle schon lange und vieles andere auch. Aber es gibt auch Sachen, die schwer zu verstehen sind. Wenn einem zum Beispiel im Winter die Finger abfrieren, darf man keine Handschuhe kaufen. Aber im Do it + Garden kann man Gartenhandschuhe kaufen. Praktisch, falls Sie einmal bei einem Meter Schnee den Garten umstechen möchten. Blumen dürfen Sie kaufen (zum Glück), aber Vasen nicht. Unterwäsche ja, aber Pyjamas nein usw. Tennis spielen darf man nicht, trotz 10 bis 20 Metern Distanz, aber Bordelle dürfen offen sein (habe ich gelesen). Hoppla, Herr Berset! Das müssen Sie uns mal erklären. Wie geht denn Sex mit 1,5 Metern Abstand? Schweizer, die in Frankreich wohnen und einreisen wollen, können sich in Genf impfen lassen. Super, wir wollen ja nicht, dass noch mehr Viren eingeschleppt werden! Aber finanziert die Schweiz oder Frankreich die Impfungen? Wir haben ja selbst zu wenig Dosen. Diejenigen, die zu Hause bleiben, müssen warten. Ich gehöre zwar zur Risikogruppe, bin aber zu wenig alt, um eine Impfung zu bekommen. Jene, die arbeiten wollen, dürfen nicht, und jene, die seit Jahren nicht wollen, brauchen sich eh keine Sorgen zu machen. Diese haben eine bezahlte Unterkunft, Essen, medizinische Versorgung usw. – plus Taschengeld, während Tausende Restaurants und Läden schliessen müssen, trotz grossen Anstrengungen und Corona-Massnahmen. Herr Berset versucht sicher sein Möglichstes, aber ihm steht ja auch nicht das Wasser bis zum Hals. Er ist finanziell bis ans Lebensende abgesichert. Die nächste Regel kommt bestimmt. Versuchen Sie es mit Fassung zu tragen und bleiben Sie gesund!

URSULA ZBÄREN, GSTAAD


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