Gewaltige Lawine am Staldehore

  05.02.2021 Gstaad, Natur, Region

Die Lawine mit gewaltigen Schneemassen donnerte bis tief ins Tal. Es gab Waldschäden.


Gewaltige Lawine am Staldehore

Am 1. oder 2. Februar ging am Staldehore (2262 m ü.M.) eine gewaltige Lawine mit einer Anrisslänge von rund 400 Metern nieder.

Auf dem Gipfelbild vom Staldehore (oben) ist ersichtlich, dass der Altschnee die Last des ab Mitte Januar gefallenen Neuschnees nicht mehr tragen konnte und abgerutscht ist. Die Lawinenabgänge sind nördlich (Meielsgrund) und südlich (Tschärzis) abgeglitten.

Schwache Schichten
Die verschiedenen schwachen Schichten in der Altschneedecke sind vor allem in der kalten Trockenperiode Anfang Januar entstanden: es sind dies eingeschneiter Oberflächenreif, kantig aufgebaute Kristalle (Zuckertextur) und becherförmigen Kristalle in Bodennähe. Bisher haben die schwachen Schichten den trockenen Neuschnee noch tragen können, aber mit den Regenfällen bis über 2200 Meter wird auch die Feuchtigkeit in der Schneedecke zum Zusatzgewicht, was zur Folge hat, dass die labile Altschneedecke unter dieser Last «zerbricht».

Achtung: auch in tiefen Regionen
Täglich sind neue Gleitschneerisse (Fischmäuler) sichtbar. Auch in Talnähe. Diese sind Vorboten von Gleitschneelawinen, die jederzeit abgleiten können. Deshalb ist äusserste Vorsicht geboten. Wir werden in nächster Zeit mit kleineren und grossen Gleitschneelawinen rechnen müssen.

Achtung: ab 2200 Metern
Auch in der Höhe ist es gefährlich. In Bereichen über 2200 Meter lagern grosse Schneemengen auf einem schwachen Fundament, bei einer Hangneigung von über 30 Grad können bereits bei kleineren Störungen der Schneedecke Lawinen ausgelöst werden. Das schwache Fundament der Schneedecke wird uns noch bis in den Frühling beschäftigen!

UELI GRUNDISCH, RETTUNGSCHEF SAC RETTUNGSSTATION SAANEN

 


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