Kleine Gewissheit in ungewisser Zukunft

  30.03.2021 Gstaad, Vereine

Der betriebsführende Verein Alpenblick Gstaad wird aufgelöst, doch das Ferienhaus soll noch bis mindestens Ende Oktober wenigstens teilweise geöffnet bleiben.

KEREM S. MAURER
Dass das Ferienhaus Alpenblick in Gstaad schon vor der Corona-Krise finanzielle Probleme hatte, war laut Andreas (Res) Hofstetter, der als Betriebswirt das Ferienhaus seit März 1998 führt, kein Geheimnis. Doch: «Corona hat uns, weil die Gruppen jetzt ganz ausblieben, noch den Rest gegeben», sagt er auf Anfrage. Jetzt wird der Trägerverein, der vorwiegend aus Lehrpersonen der Stadt Biel besteht, per Ende April 2021 aufgelöst. «Die Mieterin, der Verein Alpenblick, hat den Mietvertrag per 30. April gekündigt», bestätigt Reto Meyer, Leiter Schule & Sport bei der Stadt Biel, der das Ferienhaus gehört.

Subventionen gekürzt
Das Ende des Ferienheims sei absehbar gewesen, so Hofstetter, der moniert, dass die Stadt Biel seit längerer Zeit keine Renovationen mehr vorgenommen habe. Reto Meyer führt aus, dass 2015 ein neuer Leistungsvertrag zwischen der Stadt Biel und dem Verein in Kraft getreten sei. «In diesem wurde die Subventionskürzung seitens der Stadt festgelegt», so Meyer, dem nach eigenen Angaben die genauen Gründe dieser Subventionskürzungen nicht bekannt sind. Auf die Frage, ob die Stadt Biel kein Interesse mehr an einem Ferienhaus in Gstaad habe, verweist er auf den durch den Zeitgeist veränderten Bedarf an Ski- und Sportanlagen. Dieser sei geringer als noch vor 15 Jahren und die bestehende Infrastruktur könne nicht mehr ohne Defizite betrieben werden.Angesichts dieser finanziellen Probleme, mit denen der Verein offenbar seit Jahren konfrontiert war, wandte sich dieser hilfesuchend an die Stadt Biel, um mögliche Lösungen zu prüfen. «Aus diesen Gesprächen ging eine zeitlich beschränkte finanzielle Unterstützung hervor, die der Gemeinderat in Form einer Defizitdeckung gewährte», erklärt Meyer.

Wie weiter?
Res Hofstetter, der ursprünglich selber aus Biel stammt, wurde im Februar pensioniert, dennoch denkt er nicht sofort ans Aufhören. Gewiss ist, dass der Alpenblick vorläufig noch nicht geschlossen werden muss. Denn Hofstetter hat mit der Stadt Biel ausgehandelt, dass er einen Teil des Ferienhauses Alpenblick bis Ende Oktober 2021 weiterführen darf. Auf eigene Rechnung, wie er und Meyer betonen. Doch was geschieht dann? Laut der Stadt Biel gibt es verschiedene Optionen. «Im Vordergrund steht die Weiterführung mit einer ähnlichen Trägerschaft wie bisher», sagt Reto Meyer und ergänzt, dass entsprechende Abklärungen im Gang seien.

Res Hofstetter, der in den letzten zwanzig Jahren das Saanenland lieb gewonnen hat, möchte auch nach seiner Pensionierung mit seiner Partnerin im Saanenland bleiben.


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