Neue Hoffnung für das Geburtshaus

  26.03.2021 Region

Das von der Maternité Alpine lancierte Crowdfunding ergab insgesamt über 100000 Franken. Damit wurden die Erwartungen deutlich übertroffen. Doch wie weit reicht jetzt dieses Geld?

KEREM S. MAURER
Die Maternité Alpine kämpft mit allen Mitteln ums Überleben. Die jüngste Aktion diesbezüglich war ein Spendenaufruf auf einer Crowdfunding-Plattform im Internet (wir haben berichtet). Der virtuelle Spendenaufruf mit dem erklärten Finanzierungsziel von 400’000 Franken lief bis am 21. März um Mitternacht. Zusammengekommen sind dabei laut einer Medienmitteilung der Maternité Alpine ein «grandioser Endstand» von 91’445 Franken. Zusammen mit den noch ausstehenden Spendenzusagen rechnet das Geburtshaus mit schlussendlich über 100’000 Franken. Martin Hefti, Vizepräsident der Genossenschaftsverwaltung, bedankt sich an dieser Stelle bei den Spenderinnen und Spendern für die kleinen und grossen Beträge. «Unser Crowdfunding-Team hat eine super Arbeit geleistet!»

Erwartungen übertroffen
«Eigentlich haben wir uns von diesem Crowdfunding bestenfalls 50’000 Franken erhofft», sagt Tabitha Perreten aus Lauenen, Kommunikationsverantwortliche in der Verwaltung des Geburtshauses, auf Anfrage. Mit den über 100’000 Franken seien die Erwartungen der Verantwortlichen bei Weitem übertroffen worden. Und sie ergänzt, dass nur der Zeitrahmen auf der Internetplattform abgelaufen sei, man aber trotzdem weiter für das Geburtshaus spenden könne. Für die Kommunikationsverantwortliche zeigt dieses «über die Massen erfreuliche Resultat» des virtuellen Spendenaufrufes einmal mehr die grosse Solidarität sowie den enormen Rückhalt des Geburtshauses in der Bevölkerung. «Die Wichtigkeit des Geburtshauses in der Region ist damit unbestritten», so Perreten, die aus eigener Erfahrung weiss, wofür sie sich einsetzt. Schliesslich hat sie selbst ein Kind im Geburtshaus in Zweisimmen zur Welt gebracht.

Dem Ziel einen Schritt näher
Doch trotz aller Euphorie nach dem geglückten Crowdfunding bleiben offene Fragen: Als Finanzierungsziel waren 400’000 Franken auf der Crowdfunding-Plattform angegeben worden. Dieser Betrag sollte das jährliche Defizit der Maternité Alpine, das von derselben mit 150’000 bis 200’000 Franken beziffert wird, auffangen und der Betrieb des Geburtshauses bis Ende 2023 sichern. Wurde dieses Ziel verfehlt? «Nein, im Gegenteil. Wir sind diesem Ziel einen grossen Schritt näher», erklärt Martin Hefti, Vizepräsident der Maternité-Alpine-Genossenschaftsverwaltung. Die Gesamtfinanzierung stehe auf drei Beinen, wovon das Crowdfunding nur eines sei. Dazu kämen die jährlichen Spenden, die auch in diesem Jahr im budgetierten Rahmen eingegangen seien und letztlich warte man noch auf die Beiträge der Gemeinden des Saanenlandes, Ober- und Niedersimmentals. Diese befinden einzeln darüber, ob sie das Geburtshaus unterstützen wollen oder nicht. Dabei geht es geht um einen Betrag von zehn Franken pro Einwohner.

Entscheidung fällt Ende Mai
Die nächsten zwei Monate werden für das Geburtshaus zukunftsweisend: Sollte die Finanzierung bis Ende Mai 2021 nicht definitiv gesichert sein, droht der Maternité Alpine das Aus, trotz Crowdfunding und vielversprechendem Start in dieses Jahr. Denn laut Martin Hefti sind in den ersten drei Monaten dieses Jahres bereits über 20 Kinder geboren worden. Rechne man diese Geburtenzahlen hoch, komme man auf mehr als 80 Geburten, mit denen das Geburtshaus kostendeckend arbeiten könne.


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