Die Bienen haben den Winter trotz der grossen Temperaturschwankungen gut überstanden

  16.04.2021 Saanenland, Natur

Die Bienen im Saanenland sind in Startposition und warten nur noch auf wärmere Temperaturen. Die Imker haben die nötigen Vorbereitungen getroffen und sind ebenfalls bereit, die Bienen zu unterstützen.

ERICH KÄSER
«Es kann vorkommen, dass Bienen bei langen Perioden mit tiefen Temperaturen sterben. Daher haben es die Bienen gerne, wenn im Winter die Temperatur an einzelnen Tagen auf 5 bis 6 Grad steigt», informiert Ueli Reichenbach, Imker aus Saanen. Er kontrolliere während dieser Zeit, ob die Bienen fliegen. «Diese Tage nutzen die Bienenvölker zum sogenannten Reinigungsflug.» Das heisst laut Reichenbach, dass die toten Bienen «entsorgt» werden und die «Toilette» aufgesucht wird. Dauere eine Kälteperiode relativ lange, müssten die Bienen die Reinigung des Stocks und den Stuhlgang aufschieben, bis die Temperatur wieder steige und das Fliegen möglich sei. Wärmeperioden sollten allerdings auch nicht zu lange dauern, «da sonst die Bienen mit Brüten anfangen, was das Volk zu sehr beanspruchen würde», so Reichenbach. Die Imker müssten zurzeit sehr aufpassen, dass die Völker nicht verhungern – der Grund seien die wiederkehrenden Wintereinbrüche und somit der Wegfall des Bienenfluges zum Nektar.

Anstehende Arbeiten
Erwin Werren, Imker aus Gstaad mit Bienenstöcken in Weissenbach, hält fest: «Die Temperaturen geben den Takt der nötigen Arbeiten im April an.» Zum Beispiel werde es jetzt Zeit, die Drohnenwaben zu setzen: «Darin fertigen die Bienen in natürlicher Bauweise die Waben für die Brut der männlichen Biene.» Erwin Werren und auch Arnold Welten, Imker in Gstaad, richten sich nach der Blüte des Löwenzahns, um den Honigraum bereitzustellen. In diesem befinden sich den Imkern zufolge Holzrahmen, an denen die Bienen die Honigwaben erstellen.

Kleine Anekdote
Wer sich mit Bienen beschäftigt, weiss, dass Bienen verschiedene Feinde haben: Bakterien, Viren, Pilze, Käfer, Hornissen oder auch Mäuse bedrohen die Gesundheit der Bienenvölker. Dazu weiss Ueli Reichenbach eine kleine Anekdote zu erzählen: «Die ‹Dadant›-Bienenkästen haben als Zugang nur einen schmalen Anflugschlitz, trotzdem hat sich im Herbst eine Maus darin verkrochen.» Bei einer Kontrolle der Kästen stellte der Imker dieses Malheur fest. «Die Maus hatte sich am Bienenvolk gütlich getan und war so fett geworden, dass sie nicht mehr durch den Schlitz fliehen konnte.» Ueli Reichenbach versuchte, die Maus zu fangen, aber diese schaffte es letztendlich doch noch zu entkommen!

 


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