Ein Daheim für Rentnerinnen und Rentner

  30.04.2021 Saanen, Gemeinde

Das Wohnhaus «Daheim» in Saanen soll ersetzt werden. Wird der Kredit an der kommenden Gemeinde-Urnenabstimmung vom 13. Juni genehmigt, werden zehn Alterswohnungen erstellt.

BLANCA BURRI
Im Dorfzentrum von Saanen steht das Wohnhaus Daheim, das der Gemeinde gehört. Die Gemeinde-Urnenabstimmung hat am 13. Juni über einen Investitionskredit von total 5,116 Millionen Franken abzustimmen. Es ist ein Doppelhaus mit zehn Wohnungen für Seniorinnen und Senioren vorgesehen.

Für unabhängige Rentnerinnen und Rentner
«Die Alterswohnungen im Daheim ergänzen das Angebot in der Tannigermatte ideal», sagt der zuständige Gemeinderat Martin Hefti. Das bestehende Angebot in der Tannigermatte bietet sich für Personen an, welche von den Dienstleistungen (Pflege, Haushalthilfe, Notfallbereitschaft) des angrenzenden Maison Claudine Pereira profitieren wollen. Im Gegensatz dazu bietet das Daheim Einzelpersonen oder Paaren im Rentenalter, welche gerne in Zentrumsnähe eine günstige Wohnung beziehen möchten, ein Zuhause. Eine Bedarfsabklärung habe ergeben, dass die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in Saanen gross sei, sagt Martin Hefti. «Die Lage ist ideal. Geschäfte, Postfiliale, Bank, Bushaltestelle, Bahnhof und Restaurants liegen in Gehdistanz. Ein unabhängiges Wohnen ist so bis ins hohe Alter möglich.» Ebenfalls habe sich Saanen als Dorf des Wohnens und für Menschen im dritten und vierten Lebensalter etabliert.

Bezahlbarer Wohnraum
«Uns ist beim Bau der Wohnungen der soziale Gedanke besonders wichtig», betont Heft. Will heissen, dass die Wohnungen in der Immobilienhochpreisinsel Saanenland bezahlbar bleiben. Sie sind mehrheitlich auch für Bezüger von Ergänzungsleistungen zur AHV/IV finanzierbar. Deshalb lege man beim Bau zwar einen hohen Wert auf Qualität, jedoch auf einen einfachen Ausbaustandard. In der Küche und Waschküche werden keine High-End-Geräte eingebaut. In den Zimmern wird auf den Einbau von Wandschränken verzichtet. Somit kann die Wohnung sehr individuell eingerichtet werden. Eine Selbstverständlichkeit sei die Barrierefreiheit, die im ganzen Haus gewährleistet wird, sowie der rollstuhlgängige Lift, so Hefti. Zudem erhofft er sich einen Austausch unter den Bewohnern, sodass einer möglichen Vereinsamung im Alter vorgebeugt werden könne.

Braucht es die Tiefgarage?
Die SP spricht sich laut «Erläuterungen zu den Geschäften» zur Abstimmung zwar für das Projekt aus, stellt jedoch die geplante Tiefgarage infrage. Gemeinderat Martin Hefti (SVP) erklärt: «Unter einer der beiden Seiten des Doppelhauses müssen wir so oder so einen Aushub für die Nebenräume machen. Weil die Mehrkosten für den Ausbau der anderen Seite im Verhältnis nicht sehr hoch liegen, haben wir beschlossen, eine Einstellhalle zu planen.» Würden die nötigen Parkplätze nicht realisiert, müsste die Gemeinde Ersatzabgaben von 140’000 Franken leisten. Zudem liege dem Projekt der Grundgedanke des verdichteten Bauens zugrunde. Das Bedürfnis nach gedeckten Parkplätzen sei in Saanen nach wie vor sehr hoch, weshalb der Gemeinderat davon ausgeht, dass alle Plätze vermietet werden können und so eine Rendite abwerfen.

Bauplan
Bei einer Annahme des Projekts am 13. Juni kann die Baueingabe im kommenden Herbst und der Baustart im Frühling 2022 erfolgen.


FAKTEN WOHNHAUS DAHEIM

Raumprogramm:
– Zwei 1½-Zimmer-Wohnungen
– Fünf 2½-Zimmer-Wohnungen
– Drei 3½-Zimmer-Wohnungen
– Gewerbe- oder Ladenlokal
– Autoeinstellhalle für neun Personenwagen und Fahrräder, Waschküche,
Wohnungskeller, Technikraum

Investitionsvolumen:
– Alterswohnungen und Geschäftslokal 4,618 Mio. Franken
– Autoeinstellhalle 271’000 Franken*
– Fotovoltaikanlage 227’000 Franken
Total: 5,116 Millionen Franken
*Baukosten von 411’000 Franken abzüglich Parkplatzersatzabgabe von 140’000 Franken (geschuldet bei Verzicht)

Mietzinse:
1½-Zimmer-Wohnung (38 m2) 856 Franken brutto pro Monat
2½-Zimmer-Wohnung (55 m2) 1184 Franken brutto pro Monat
2½-Zimmer-Wohnung (70 m2) 1447 Franken brutto pro Monat
3½-Zimmer-Wohnung (85 m2) 1579 Franken brutto pro Monat

Ertrag:
178’375 Franken pro Jahr entsprechen 3,5 Prozent des Investitionsvolumens


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