Seit dieser Woche wird im Kanton Bern auch in Apotheken gegen Covid-19 geimpft. Die Apotheke Dr. Kropf in Gstaad wird sich an der Impfkampagne beteiligen. Für einen reibungslosen und befriedigenden Ablauf bedarf es einer gründlichen Planung und klarer Kommunikation.

Seit April impfen auch Hausärztinnen und Hausärzte in rund 300 Praxen. Letzte Woche kamen etwa 100 Apotheken dazu. Das Ziel ist der Ausbau der Kapazitäten, um die Impfstofflieferungen rasch verabreichen zu können. Auch wenn das Impfangebot wächst und immer mehr Impfstellen verfügbar werden, bleibt die Registrierung über die Applikation vacme dringende Voraussetzung.

Wie komme ich an die Impfung?
Andrea Bähler, Betriebsleiterin der Apotheke Dr. Kropf in Gstaad, erklärt den heutigen Stand der Dinge: «Eine erste Impfstofflieferung erhalten wir gegen Ende Mai. Alle, die in diesen Tagen anfragen, bekommen die Informationen, dass die Apotheke erst ab 27.5. mehr Informationen geben kann, wie das weitere Vorgehen rund um die Impfungen in der Apotheke ist.» Bähler geht davon aus, dass Termine primär über die Applikation vacme gebucht werden können. Bähler weist ausdrücklich darauf hin, dass nur eine begrenzte Anzahl von Impfungen in der Apotheke möglich sein wird, denn der Impfbetrieb findet zusätzlich zum laufenden Tagesgeschäft statt. Personal, Platz und die Anzahl Impfdosen seien beschränkt. Das Team der Apotheke Dr. Kropf ermutigt deshalb alle Impfwilligen eindringlich, einen Termin in den Impfzentren zu buchen. «Im ersten Schritt zum Erhalt eines Termins registrieren sich die Impfwilligen auf https:// www.be.vacme.ch, um einer Impfgruppe zugeordnet zu werden.» Aber warum wird bis zu diesem Datum gewartet? «Wie viele der bestellten Dosen tatsächlich bei uns eintreffen, kann heute noch niemand sagen, das wissen wir erst definitiv, wenn sie geliefert werden. Das ist gegen Ende Mai der Fall.»

Wer wird in der Apotheke geimpft?
«Wir dürfen die Impfwilligen der Gruppen F bis N impfen, so ist es vom Kanton vorgesehen», sagt Andrea Bähler. «Die Personen, die den Gruppen A bis E angehören, lassen sich in den Impfzentren oder bei ihrem Hausarzt impfen.«Sollten jene dennoch die Impfung in der Apotheke wünschen, müsse ein vom Hausarzt ausgestelltes Rezept vorliegen.

Aber woher weiss man, zu welcher Gruppe man denn nun eigentlich gehört? «Diese Information erhält jeder, der sich bei vacme registriert», erläutert Bähler.

Ein Kraftakt für den Betrieb
Für die Apotheken ist die Teilnahme an der Impfkampagne keineswegs verpflichtend. «Die Initiative, Impfmöglichkeiten in der Region anzubieten, ging von uns aus», sagt Andrea Bähler, Betriebsleiterin der Apotheke Dr. Kropf in Gstaad, auf Anfrage. «Dass wir ab Ende Mai impfen werden, ist aus unserem Wunsch entstanden, alles in unserer Kraft stehende für die Bevölkerung der Region beizutragen, um zurück zu einer Normalität zu finden. Unsere Möglichkeiten sind zwar ein Tropfen auf den heissen Stein, doch wenn alle beteiligten Impfanbieter des ganzen Kantons ihr Bestes geben, werden wir bald die Impfnachfrage bewältigen können.»

Auf die Frage, wie sie dem zu erwartenden Ansturm begegnen werden, macht die Leiterin der Apotheke in der Gstaader Promenade deutlich, dass es in vielerlei Hinsicht ein Kraftakt sei, der mit bestmöglicher Vorbereitung und klarer Kommunikation vonseiten des ganzen Teams geleistet werde. «Wir müssen bedenken, dass uns für diese Dienstleistung kein zusätzliches Personal und kein Extraraum zur Verfügung stehen werden. Wir schöpfen mit diesem Angebot unsere organisatorische Kapazität bis an die Grenzen aus.» Das Tagesgeschäft daneben müsse uneingeschränkt weiterlaufen.

Keine Impfung in der Gstaaderhof Apotheke
Dieser enorme Aufwand, zu wenig Platz für diese zusätzliche Dienstleistung und das Risiko, vielen Kunden aufgrund begrenzter Kapazitäten absagen zu müssen, haben das Team der Gstaaderhof Apotheke zu der Entscheidung bewogen, keine Covid-19-Impfungen anzubieten.

PD/JENNY STERCHI