Geselliger Auftakt in die Fischereisaison

  18.05.2021 Saanenland, Vereine

Vergangenen Samstag feierte der Angelfischerverein Saanenland bei einem Apéro im Bruthaus Saanen den Startschuss in die diesjährige Fischereisaison. Vom 15. Mai bis zum 30. September werden nun die Angeln in die Bergbäche des Saanenlands ausgeworfen die Kantonsgewässer wurden wie jedes Jahr bereits einen Monat früher eröffnet. Im Interview geben Gérard Castella (GC) (79) aus Lauenen und André Bärtschi (AB) (20) aus Blankenburg einen Ausblick und berichten von ihren kiloschweren, beachtlichen Erfolgen.

SOPHIA GRASSER

Gérard Castella und André Bärtschi, was erwarten Sie von der diesjährigen Fischereisaison?
GC
: Der Anfang heute Morgen ist etwas moderat ausgefallen. Doch sobald sich das Wetter bessert, habe ich das Gefühl, dass uns eine erfolgreiche Saison erwartet.
AB: Ich hoffe, dass einige schöne Erlebnisse auf uns zukommen. Natürlich freut man sich, wenn am Ende des Tages ein grosser Fisch herausspringt, aber man geniesst auch die Natur und das Wasser.
GC: Richtig. Es geht weiter um das Beisammensein, um die Kameradschaft und den fachlichen Austausch. Um zu ernten, säen wir auch − der Verein kümmert sich um die Bäche und steckt Arbeit hinein. Der Lohn ist im besten Fall eine schöne Bachforelle.

Haben Sie ein konkretes Ziel für die Saison?
AB
: Ja, viel Freude am Hobby. Eventuell angeln wir mal in anderen Seen und Flüssen.
GC: Ich fische zum Beispiel gern im Arnensee. Da ist der Ertrag natürlich ein bisschen grösser, wenn ich mit dem Boot hinausfahre (lacht). Mein Ziel ist es, die Ruhe zu geniessen − ob allein oder mit einem Freund. Auf dem See zu sein, ist für mich wie eine Meditation.

Gibt es Wettbewerbe oder Auszeichnungen?
AB
: Es gibt das Plauschfischen, das ist sicher das Highlight des Jahres. Da misst man sich ein bisschen an den anderen.
GC: Es ist kein richtiger Wettkampf, das Wettfischen ist längst verboten. Man angelt von früh bis mittags, dann kommt man zusammen und geniesst ein feines Mittagessen. Anschliessend wird die Beute gewogen und gemessen. Derjenige, der den grössten Fisch an Land gezogen hat, bekommt einen Preis.
AB: Zum Beispiel einen Wanderpreis. Wenn man ihn dreimal gewonnen hat, darf man ihn behalten. Das spornt natürlich an. Aber wie der Name des Events schon sagt: Es ist ein Plausch − ein Erlebnis, bei dem der Spass und die Geselligkeit im Vordergrund stehen.

Was war Ihr bisher grösster Fang?
AB
: Ich habe vor etwa drei Jahren den ersten grossen Fisch gefangen. Normalerweise hat mein Vater immer die grösseren Fische an Land gezogen, doch an diesem Tag habe ich einen richtig guten Fang gemacht. Ich war eigentlich gar nicht so motiviert und wollte schon nach Hause gehen, als es an meiner Angel zog. Ich dachte, ich wäre an einem Ast hängengeblieben − und auf einmal hatte ich eine 55 Zentimeter lange Bachforelle am Haken. Das war das schönste Erlebnis, dieses Feeling vergisst man nie mehr.

GC: Und André wird mit Sicherheit noch einige solcher Fische fangen. Mein Highlight habe ich vermutlich schon hinter mir. Das war am drittletzten Tag der Saison und ist schon 15 Jahre her, doch ich erinnere mich noch sehr gut. Ich fischte ständig in einem bestimmten Eck. Ich wusste selbst nicht, warum ich meinen Standort nicht wechselte. Doch auf einmal kam eine Forelle. Ich konnte sehen, wie sie nach meinem Köder schnappte. Ich zog sie rasch ans Ufer und packte sie: eine 2,4 Kilo schwere, 64 Zentimeter lange Forelle. Das war wahrhaftig das schönste Erlebnis.


GLÜCKLICHER AUSGANG

Die unbekannten Partygänger, die im Fischerhuus in der Oey beträchtlichen Schaden anrichteten und mittels eines Inserates gebeten wurden, Verantwortung zu übernehmen, haben sich mittlerweile gemeldet. Die Jugendlichen entschuldigten sich aufrichtig, bringen das Fischerhuus eigenständig wieder auf Vordermann und leisten weitere Arbeiten für den Verein. Insofern nahm das Vergehen ein glimpfliches Ende.


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