Asphalt und Schienen

  01.06.2021 Leserbeitrag, Region

Nicht ganz einfach, den etwa 20 Meter langen Steuerwagen des neuen Goldenpass Express auf der Strasse zu transportieren. Kreiselverkehr, Brücken und enge Ortsdurchfahrten sind da selbstredend die natürlichen Feinde. So war der Spezialkonvoi vergangenen Donnerstag auch ganztägig unterwegs, um vom Stadler-Werk in Bussnang/Thurgau bis nach Zweisimmen zu kommen. Warum auf Asphalt und nicht auf Schienen? Laut Jérôme Gachet, Pressesprecher bei der MOB, wäre eine Überführung auf Schienen viel zu kompliziert gewesen. Denn einmal hat der Steuerwagen keinen eigenen Motor. Und noch entscheidender: die regionale Eigenheit der nur einen Meter breiten Spur. Die Wagen des neuen Goldenpass Express sind zwar mit einem variablen Drehgestell ausgestattet, aber auf der Strecke Bussnang– Zweisimmen gibt es keine Umspuranlage wie in Zweisimmen. Daher wäre es unmöglich gewesen, von der normalen Gleisbreite (1m43) auf die Meterspur zu wechseln.

Bei der Ankunft in Zweisimmen um 17.15 Uhr wurde der Steuerwagen sogleich auf die Schienen überführt und durfte seine ersten Meter zurücklegen. Bis wir den Goldenpass Express aber regulär auf der Strecke Montreux–Interlaken ausprobieren können, müssen wir uns noch eine Weile gedulden: Der MOB zufolge steht zunächst noch eine ganz Reihe von Tests an bis zur Homologationphase, die diesen Sommer beginnt. Die offizielle Inbetriebnahme ist schliesslich für den 11. Dezember 2022 vorgesehen.

SONJA WOLF

Video: https://tinyurl.com/etjn9un2


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