Corona als Herausforderung und als Chance
08.06.2021 Nachbarschaft
Die Generalversammlung der Lenk-Simmental Tourismus AG (LST) verlief nach Plan. Die Aktionäre der Tourismusorganisation im Simmental zeigten sich angesichts des herausfordernden Corona-Jahrs 2020 zufrieden. Sie waren über die Entwicklung der laufenden Projekte, insbesondere des «ÖV inklusive», sehr erfreut.
Die Delegierten der Aktionärsvereine im Simmental trafen sich am Mittwoch, 2. Juni 2021 zur ordentlichen Generalversammlung von Lenk-Simmental Tourismus. Die Versammlung wurde vom Präsidenten Hansjörg Schneider geleitet, alle traktandierten Geschäfte wurden einstimmig angenommen.
Corona als Herausforderung
Neben den ordentlichen Traktanden gab Albert Kruker, Direktor LST, einen etwas tieferen Einblick in das vergangene Geschäftsjahr mit seinen Herausforderungen. Die unberechenbare Situation erforderte eine flexible Organisation und eine rasche Kommunikation in Absprache mit den Leistungsträgern. Dem hohen Sicherheits- und Informationsbedarf der Gäste wurde LST mit der kurzfristig entwickelten Aktion «Sicher gömer id Bärge», dem Bergsommer-Pass und einer Visualisierung der Schutzmassnahmen im Winter gerecht. Letzteres entstand durch eine gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Lenk und den Lenk Bergbahnen.
Corona als Chance
Trotz der anfänglichen grossen Befürchtungen waren die Logiernächte im Verhältnis zu anderen Orten sehr stabil. Dies ist in erster Linie den treuen Schweizer Gästen (Anteil 2019 über 90%) zuzuschreiben. In den kommerziellen Logiernächten musste ein Minus von «nur» 8,6% hingenommen werden. Die Gewinner waren die Hotels (+3,4%) und Campings (+26,1%). Verlierer waren die Gruppenhäuser (–10,4%). Bei den Ferienwohnungen registrierte LST mit den 223 vermittelten Objekten gar einen Umsatz-Höchststand von knapp 1,2 Mio. Schweizer Franken.
Jahresgewinn auf die hohe Kante gelegt
Die Finanzen präsentierten sich per Ende 2020 sehr positiv. Aufgrund des weniger stark benötigten Sponsorings, einer Abnahme bei den Personalkosten infolge Kurzarbeit und der vorsichtigen Mittelverwendung resultierte ein Überschuss von Fr. 53’740.– per 31. Dezember 2020. Die Folgen des Corona-Jahres sind jedoch langfristig. So sind beispielsweise Mindereinnahmen bei der Tourismusförderungsabgabe im 2021 zu erwarten. Auch ist noch unklar, ob das Pendel der zusätzlichen Buchungen wieder zurückschlägt. Dies waren die Hauptgründe, warum der Gewinn auf die neue Rechnung übertragen wurde.
Grundlagen durch FIT2020 und Chancen durch Digitalisierung
Das Projekt FIT2020 ermöglichte es, verschiedene Projekte konzeptionell aufzuarbeiten und auch umzusetzen. Die wichtigsten im vergangenen Jahr waren die Dorfkerngestaltung unter Federführung der Gemeinde Lenk, die Wegnetzanalyse in Bezug auf die Koexistenz Wanderer/Biker auf bestehenden Wanderwegen oder das Inszenierungskonzept Wasserkraft. Sämtliche Themen im Zusammenhang mit der Digitalisierung bekamen durch Corona einen zusätzlichen Schub. LST hat nach einer Übergangsphase von zwei Jahren ab 1. Januar 2021 auf die digitale Gästekarte umgestellt. Dies war die Grundlage, um zusammen mit Gstaad Saanenland Tourismus das neue Angebot «ÖV inklusive Simmental-Saanenland» ab 1. Juni 2021 umzusetzen.
Michael Künzi wurde als Vertreter des Niedersimmentals im Verwaltungsrat für eine weitere Amtsperiode wiedergewählt.
PRESSEDIENST LENK-SIMMENTAL TOURISMUS