Bei einem Spaziergang an den Burgfällen, von Gsteig zur Burg, habe ich mich gefragt, wieso das Wasser dort plötzlich im Bogen seitwärts wegfliesst und nicht der Erdanziehungskraft senkrecht hinunter den beiden kleinen Wasserläufen in der Mitte des Bildes folgt.

Meine Recherchen haben ergeben, dass dort eine Flüssigkeitsstudie der ETH Zürich betrieben wird. Die angehenden Ingenieure eruieren mit verschiedenen Versuchen, wie Flüssigkeiten mechanisch umgeleitet werden können. Im Zeitalter der Elektronik bemerkenswert, dass es noch junge Leute gibt, die sich überhaupt noch mit Mechanik befassen. Sehr interessiert an diesen Versuchen sind auch landwirtschaftliche Schulen und der Schweizerische Bauernverband. Sollten die Messungen und Versuche erfolgreich sein, wäre es für viele Landwirte möglich, die Gülle aufs Wochenende hin mit viel weniger Aufwand um alle Hausecken herum auszutragen. Nach der Abstimmung vom letzten Wochenende sicher eine Notwendigkeit, da weiterhin noch jede Menge hoffremde Futtermittel zugekauft werden dürfen. Wie rentabel das bei den heutigen Milchpreisen ist, muss jeder selbst entscheiden. Also geht es hier nicht um Lenkungsabgaben, das Wort wurde in letzter Zeit viel verwendet. Wichtiger bei diesen Versuchen ist die Umlenkung oder Umleitung von Flüssigkeiten. Beim Wort Umleitung ist mir auch der Name des chinesischen Verkehrsministers wieder in den Sinn gekommen (eine häufige Frage bei Kreuzworträtseln; Antwort: Um-leitung). Noch längst nicht alle beschäftigen sich nur noch mit Sudoku.

Ob Kraftfutter kaufen, Gülle ausbringen, Kreuzworträtsel lösen oder Zahlen einsetzen bei Sudoku – ich wünsche allen Zufriedenheit und Erfolg bei ihrer Beschäftigung.

ARMIN OEHRLI, GSTAAD